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AHO Aktuell - 23.04.2001

Sind britische MKS-Scheiterhaufen Dioxinschleudern?


London (agrar.de) - Das Verbrennen von über 500.000 Tieren in
Grossbritannien erzeugte nach einem Bericht des 'Independent'
vom Sonntag mehr Dioxin als alle stark umwelt-verschmutzenden
Quellen auf der Insel zusammen. Das Blatt beruft sich auf einen
unveröffentlichten Bericht des National Environmental Technology
Centre.

Danach sollen allein in den ersten sechs Wochen der Vernichtungs-
aktion etwa 63 Gramm Dioxine freigesetzt worden sein, verglichen
mit einem Jahresausstoss von jährlich 88 Gramm, den aus Fabrik-
schloten entweicht. Für die Farmer bedeutet dies einen doppelten
Schaden: sie verlieren ihre Tiere und müssen mit der Verseuchung
ihrer Felder rechnen.

Dioxin ist eine hochgradig giftige Chemikalie, die bei einer
Aufnahme in den menschlichen Körper nicht wieder ausgeschieden
werden und Krebs verursachen kann. Die Weltgesundheitsorganisation
WHO betrachtet eine tägliche Aufnahme von 1-4 pg/kg Körpergewicht
(1 pg = 1 Billionstel Gramm) als für den Menschen tolerabel.

Nach Angaben des britischen Landwirtschaftsministeriums ist die
Zahl der im Lande amtlich festgestellten MKS-Fälle bis zum ver-
gangenen Wochenende auf 1426 gestiegen. Bisher wurden 1.511.000
Tiere gekeult. Darunter waren 310.000 Rinder, 1.112.000 Schafe,
88.000 Schweine und 1000 Ziegen.

Auch die als Alternative zur Verbrennung geschaffenen Massengräber
stellen eine nicht abzuschätzende Gefahr für den ländlichen Raum
dar: Farmer und Umweltschützer befürchten Beeinträchtigungen des
Grundwassers.
 



 

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