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AHO Aktuell - 20.04.2001

Quecksilber verseuchter Fisch bekennt Farbe


La Jolla/USA (pte) - Wissenschaftler des Scripps Research Institut haben
eine Methode entwickelt, die eine Quecksilber-Kontamination bei Fisch
feststellt. Ähnlich wie bei einem Heim-Schwangerschaftstest kommt es bei
einem positiven Ergebnis zu einer Farbreaktion. Die Methode kann sowohl
von Konsumenten als auch von Umweltexperten eingesetzt werden.

Zur Detektion nutzt der Entwickler Kim Janda vom Skaggs Institute for
Chemical Biology eine Lösung, die ihre Farbe ändert, wenn das empfohlene
FDA-Limit für Quecksilber im Fisch den halben Wert erreicht. Der Grenzwert
für den menschlichen Konsum ist mit ein ppm (parts per million) festgelegt.
"Die Methode ist schnell und kostengünstig. Testergebnisse für einen
Fisch, der am Morgen gekauft wird, liegen bereits am selben Abend vor",
so Janda zu den Konsumentenvorteilen.

Ein kleiner Teil des Fischs wird in eine Röhre gelegt und mit einer
säure- und enzymhaltigen Lösung beträufelt. Diese "verdaut" für einige
Stunden das Fischgewebe ähnlich der menschlichen Verdauung. Anschließend
wird die Mischung mit einem speziellen Meßstab, der mit einem Harz
überzogen ist, verrührt. Kommt Quecksilber im Fisch vor, bleibt dieses
am Harz hängen. Im nächsten Schritt wird der Messstab in eine zweite
Röhre mit milder Säure getaucht, die das Quecksilber wieder vom Harz
abstreift. Weiters werden einige Tropfen einer hellgefärbten Detektions-
lösung zugegeben. Diese Lösung enthält Moleküle, die ausfällen (einen
Niederschlag verursachen), wenn Quecksilber bindet. Ist der Fisch
kontaminiert, klärt sich die Flüssigkeit. Durch die Zugabe eines
arbstoffes kann die Belastung quantitativ gemessen werden.

"Herkömmliche Methoden benötigen den ganzen Fisch, der im Labor in einem
langsamen, teuren und komplizierten Verfahren getestet wird", betonte
Janda. Das neue Kolorimetrie-Verfahren könnte von Umweltexperten direkt
vor Ort eingesetzt werden. Ein Vorteil sei, dass die Fische nach dem Test
nicht getötet werden müssten. Quecksilber verseuchter Fisch stellt vor
allem für Schwangere und Kinder ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Vor
einigen Monaten hat die amerikanische Food and Drug Administration
(FDA) bereits eine Warnung für Methyl-Quecksilber veröffentlicht.
 



 

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