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AHO Aktuell - 14.04.2001

Dem Hasen "auf die Sprünge helfen"

Gemeinsames "Hasenprojekt" in Nordrhein-Westfalen initiiert


Bonn (FNL): Wenn zu Ostern wieder Schokoladenhasen in großen Mengen
verzehrt werden, ist der Hase wortwörtlich in aller Munde. Als Meister
Lampe taucht er in vielen Fabeln und Märchen auf und wird vor allem von
Kindern geliebt. Doch wie steht es um den Hasen, das Tier des Jahres, in
unserer Kulturlandschaft? Einerseits werden bereits seit einem Jahr aus
Thüringen, Südhessen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen stetig
wachsende Hasenpopulationen gemeldet. Andererseits weist die Aufnahme
in die Rote Liste des Landes Nordrhein-Westfalen dem Feldhasen den
Status "gefährdet" zu.

Fakt ist, dass ein zu hoher Besatz an natürlichen Feinden, schlechte
Witterung in Frühjahrsmonaten, zunehmender Verkehr sowie Krankheiten
dem Hasen das Leben schwer machen. Während ein Teil dieser Faktoren
von Menschenhand nur wenig beeinflusst werden kann, möchte das vom
nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirt-
schaft und Verbraucherschutz (MUNLV), dem Landesjagdverband Nordrhein-
Westfalen (LJV NRW), dem Kreis Wesel und der Fördergemeinschaft
Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL) ins Leben gerufene Projekt
"Hilfe für den Hasen" den Hasenbesatz sichern und nach Möglichkeit
weiter steigern.

Neben einer kontinuierlichen Erfassung des Hasenbesatzes und einer
verstärkten Bejagung der natürlichen Feinde will die Jägerschaft
auch Wildäcker anlegen und durch biotopverbessernde Maßnahmen den
Lebensraum des Feldhasen nachhaltig verbessern. Aufgabe der FNL
wird es sein, bei der Planung und Anlage von Schon- und Stilllegungs-
streifen ihre mehrjährigen Erfahrungen aus anderen Projekten
einzubringen und die Landwirte zu beraten. Die Streifen werden mit
einer eigens dafür entwickelten Ansaatmischung eingesät, unterteilen
die Ackerschläge und bieten dem Hasen sowohl Nahrung als auch Deckung.
Des weiteren werden diese Streifen von Experten des Kölner Büros für
Faunistik im Auftrag der FNL faunistisch und floristisch untersucht,
so dass auch weitere mögliche Synergieeffekte, wie z.B. die Förderung
der Insektenfauna oder etwa eine Steigerung der Rebhuhnpopulation,
dokumentiert werden können. In den beiden ca. 5.000 Hektar großen
Projektgebieten im Kreis Wesel und im Erftkreis plant die FNL auch
Untersaaten in Maisbeständen. Sie schützen den Boden zum einen vor
Erosion, andererseits bieten auch sie dem Hasen nach der Maisernte
Nahrung und Deckung.
 



 

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