Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 11.04.2001

EU-Landwirtschaftsminister beraten über MKS-Bekämpfung


(aho) - Die 15 Landwirtschaftsminister der EU-Staaten haben zum Ende
ihres informellen Treffens in Östersund am 10. April deutlich gemacht,
dass sie keine Änderungen des derzeitigen Vorgehens bei der Bekämpfung
der Maul- und Klauenseuche wollen. Es bleibt dabei, erkrankte Tiere zu
vernichten, notfalls zu impfen, aber keine vorbeugenden
flächendeckenden Impfungen durchzuführen.

Bundesministerin Renate Künast beabsichtigt kleine Änderungen, wie etwa
unter bestimmten Bedingungen die Erlaubnis für Ringimpfungen an der
deutschen Grenze zu den Niederlanden zu erteilen oder die Ausweitung
des Schutzes für Zoo- und Zirkustiere. Für beides hat sie in Östersund
zustimmende Signale erhalten.

Der zuständige EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne äußerte sich
vor den Ministern optimistisch, dass die bislang nicht von MKS betroffenen
Staaten von der Seuche verschont blieben. Die bisherige Strategie der
Tiervernichtung habe sich als geeignete Maßnahme gegen die Seuche
bewährt. In Frankreich und Irland sei die Seuche mittlerweile unter
Kontrolle. In Großbritannien gehe die Zahl der täglich neu gemeldeten
Fälle zurück, bislang gebe es dort 1.163 bestätigte MKS-Fälle. In den
Niederlanden gebe es 20 Fälle.

Längerfristig will Bundesministerin Renate Künast eine andere Politik bei
der Bekämpfung von Tierseuchen und auch die Frage des Impfens
diskutieren. Bei der Seuchenbekämpfung dringt sie besonders darauf,
dass die Zahl der Transporte mit lebenden Tiere eingeschränkt wird und
die Subventionen dafür deutlich gesenkt werden. Zudem müsse mehr
Wert auf artgerechte Haltung gelegt werden. Bei ihren Kollegen hat sie
zumindest Gesprächsbereitschaft dafür erkennen können. Die
Bekämpfung der Seuche soll beim nächsten formellen Agrarrat in
Luxemburg am 24. April erneut erörtert werden.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de