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AHO Aktuell - 11.04.2001

Zweiter BSE-Fall in Rheinland-Pfalz


Mainz (aho) - Die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere
in Tübingen hat den zweiten BSE-Fall in Rheinland-Pfalz bestätigt. Dabei
handelt es sich um ein 1995 geborenes Rind aus einem Bestand mit
insgesamt 210 Tieren. Das Rind war vergangene Woche im Stall gestorben.
Die Zahl der Schnelltests in Rheinland-Pfalz liegt bei rund 17.000.

Deutliche Worte richtete Umweltministerin Klaudia Martini an Bundesver-
braucherschutzministerin Renate Künast. Martini forderte Künast erneut
auf, die Kohortenlösung möglich zu machen. "Das sinnlose Töten von ganzen
Herden muss endlich ein Ende haben. Seit Monaten fordern wir die Kohorten-
lösung. Diese liegt im Interesse vieler Landwirte und des Tierschutzes
und trägt ohne Abstriche der BSE-Bekämpfung und dem Verbraucherschutz
Rechnung", so Martini klar und deutlich.

Die zuständigen Behörden in Rheinland-Pfalz und des Bundes sowie der
Lenkungsstab waren unmittelbar über den BSE-Fall informiert worden. Der
betroffene Hof ist bereits seit vergangener Woche nach dem ersten
positiven Schnelltestergebnis im Landesuntersuchungsamt in Koblenz von
den Behörden vorsorglich gesperrt worden. Diese Sperre bleibt bis auf
weiteres bestehen.

Da die entsprechende Rechtsgrundlage des Bundes noch immer nicht vorliegt,
gelten die Vorgaben des Bundesmaßnahmenkataloges. Dieser schreibt weiterhin
vor, bei einem BSE-Fall in einer Herde den Gesamtbestand zu töten. Eine
Genomanalyse hatte das Land nicht in Auftrag gegeben, da vom Bund bis auf
weiteres keine Rechtsgrundlage für eine Kohortenlösung in Aussicht gestellt
wurde und die Identität zweifelsfrei gesichert ist.

Nach der Bestätigung durch das Labor in Tübingen haben die zuständigen
Veterinärbehörden und landwirtschaftlichen Behörden unverzüglich die
weiteren erforderlichen Schritte gemäß Bundesmaßnahmenkatalog eingeleitet.
Dazu gehört neben der Aufrechterhaltung der Betriebssperre unter anderem
die Beschlagnahme und Kontrolle der im betroffenen Betrieb vorhandenen
Futtermittel. Dabei werde auch ermittelt, welche Futtermittel in den
letzten Jahren eingesetzt wurden.

Weitere Einzelheiten zu diesem Fall werden im Interesse der Betroffenen
nicht gegeben. Das Umweltministerium und die zuständigen Behörden
appellieren an die Medien, auf die besondere Situation in dem landwirt-
schaftlichen Betrieb Rücksicht zu nehmen.
 



 

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