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AHO Aktuell - 08.04.2001

DNR: flächendeckende MKS-Impfung ist überfällig


Bonn (ots) - Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute die
EU-Kommission aufgefordert, das Impfverbot gegen die Maul- und
Klauenseuche aufzuheben und eine flächendeckende Impfung aller
gefährdeten Tiere durchzuführen. "Bundesministerin Renate Künast muß
sich energisch für diese Lösung einsetzen. Der Markt darf nicht
länger Vorrang vor den Tieren haben, Geld darf nicht vor der
'Schöpfung stehen", verlangte DNR-Präsident Hubert Weinzierl.

Hunderttausende überwiegend gesunder Tiere werden derzeit aufgrund
der Maul- und Klauenseuche getötet und verbrannt, da allein der
Verdachtsfall ausreicht, ganze Herden zu vernichten. Die grausamen
Massentötungen sind vermeidbar, da ein geeigneter Impfstoff gegen den
derzeit grassierenden MKS-Virus vorhanden ist.

Die EU argumentiert, sie müsse an dem seit Anfang der 90er Jahre
bestehenden Impfverbot festhalten, weil Drittländer wie die USA und
Japan keine geimpften Tiere abnehmen. Die Importländer begründen ihre
ablehnende Haltung damit, dass man gesunde und geimpfte Tiere nicht
von infizierten Tieren unterscheiden könne. Dieses Argument ist
hinfällig, da immer mehr Drittländer den Import von lebenden Tieren
aus der EU aufgrund der grassierenden Maul- und Klauenseuche ohnehin
gestoppt haben. Der DNR verweist darauf, daß jährlich 250 Millionen
Tiere in Europa hin und her gekarrt werden. Dies müsse aus
Tierschutzgründen zukünftig stark eingeschränkt werden. Außerdem gäbe
es bald markierte Impfstoffe, die eine Unterscheidung von infizierten
Tieren möglich mache. "Wir Tierschützer haben uns bereits 1992 gegen
die Abschaffung der Impfung gewandt. Wenn jetzt Millionen von Tieren
wegen BSE und MKS auf dem Scheiterhaufen einer verfehlten
Agrarpolitik verbrannt und wie Müll behandelt werden, so ist dies
eine Barbarei und Kulturschande für ganz Europa. Dieses Verbrechen an
den Tieren und Landwirten muß sofort durch eine flächendeckende
Impfung gestoppt werden", sagte Tessy Lödermann, Mitglied der
Präsidien von DNR und Deutschem Tierschutzbund.

Der Deutsche Naturschutzring fordert deshalb:

* den sofortigen Beginn einer flächendeckenden Impfung

* die schnellstmögliche Vermarktung eines markierten Impfstoffes,
anhand dessen es möglich ist, geimpfte von infizierten Tieren zu
unterscheiden

* Lebendtiertransporte nur bis zum nächstgelegenen Schlachthof,
maximale Transportdauer vier Stunden

* eine Dezentralisierung der Schlachthofstätten
 



 

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