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AHO Aktuell - 07.04.2001

Schweinepraxis: MKS oder Selenvergiftung?


(aho) - Veterinärmediziner der Ludwig-Maximilians-Universität München
berichten in der Fachzeitschrift "Tierärztliche Praxis" über einen Fall
von Selenvergiftung in einem Schweinemastbestand. Bei 70% der 230 Schweine
traten akute hochgradige Lahmheiten an den Hinter- und Vordergliedmaßen
auf. Das Allgemeinbefinden war hochgradig gestört und die Futteraufnahme
stark reduziert. Die Schweine zeigten Kronsaumschwellungen, beginnendes
bis fortgeschrittenes Ausschuhen und bei einem Teil der Tiere zeigte sich
ein deutlicher weißer Saum im Bereich des Kronsaums. Diese Symptome können
durchaus auch bei der Maul - und Klauenseuche auftreten. Störungen des
Zentralnervensystems waren nicht zu beobachten. Bei mehreren Schweinen
fand sich eine Alopezie (Haarausfall). Die klinische Verdachtsdiagnose
Selenintoxikation ließ sich durch den Nachweis erhöhter Selengehalte im
Serum (2700 - 3200 µg/l) bestätigen. Als Ursache war ein Mineralfutter
auszumachen, das 635 mg/kg Selen enthielt. Die Selenserumkonzentrationen
nahmen bis auf die Hintergrundkonzentration ab, die rechnerisch bei 142
µg/l lag. Die Eliminationshalbwertszeit für Selen im Serum kann nach
diesen Untersuchungen mit 20 Tagen angegeben werden.


Selenvergiftung bei Mastschweinen als Differenzialdiagnose zur MKS
K. Heinritzi, G. Drasch, W. Hermanns, K. Matiasek, T. Hänichen
Tierärztliche Praxis (Großtiere) 2 / 2001 S. 91
 



 

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