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AHO Aktuell - 04.04.2001

Appell an EU


Mainz (aho) Seit langem schon wirbt Umweltministerin Klaudia Martini für
die Wiedereinführung der flächendeckenden vorbeugenden Impfung gegen die
Maul- und Klauenseuche. In einem Schreiben bittet sie nun EU-Landwirt-
schaftskommissar Dr. Franz Fischler, "die Auffassung der EU zur Nicht-
impfpolitik zu überdenken, damit die EU-Handelspolitik nicht mit dem
Bild von Stapeln brennender Tierkadaver verbunden bleibt."

Umweltministerin Klaudia Martini macht deutlich, dass die von der EU
propagierte Tierseuchenbekämpfung ohne vorbeugende Impfung angesichts
des europaweiten, grenzenlosen Viehhandels und der hohen Viehdichten
sehr fragwürdig ist. Auf diesem Hintergrund gelinge es kaum, die
Seuchenherde einzudämmen.

Die für die Politik der Nichtimpfung angeführten wirtschaftlichen
Argumente sieht Martini durch die Realität außer Kraft gesetzt. Die
EU habe 1991 die vorbeugende Impfung untersagt, um damit Handels-
hemmnisse gegenüber Drittländern abzubauen. Solche Handelshemmnisse
bestünden nun aber in einigen Mitgliedsstaaten aufgrund des Ausbruchs
der Maul- und Klauenseuche. Martini: "Der wirtschaftliche Schaden,
der durch eine flächendeckende prophylaktische MKS-Schutzimpfung über
den bereits jetzt eingetretenen wirtschaftlichen Schaden hinausgeht,
wurde bislang nicht ermittelt. Dieses wäre meines Erachtens für die
weitere Diskussion unbedingt erforderlich."

Keine Probleme sieht Martini darin, ausreichende Impfstoffkapazitäten
für eine flächendeckende Impfung in der EU vorzuhalten. "Selbstver-
ständlich ist die Pharmaindustrie in der Lage, bei rechtzeitiger
Vorankündigung ausreichende Mengen für eine flächendeckende MKS-
Impfung in der EU bereitzustellen", schreibt die rheinland-pfälzische
Umweltministerin dem EU-Kommissar.

Gegen die MKS-Schutzimpfung werde häufig angeführt, dass es so viele
Virustypen gebe, dass ein vorbeugender Schutz nicht möglich sei.
Gegen diesen Einwand spreche aber, dass der Virustyp, der derzeit
in Großbritannien, Irland, Frankreich und den Niederlanden vorkomme,
bekannt sei.
 



 

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