Aktuelle Meldungen - Nachrichten suchen - kostenloses Abo - Nachricht weiterempfehlen
AHO Aktuell - 04.04.2001
Ketose: Milchtests zur Früherkennung geeignet
(aid) - Milchkühe, die an der Stoffwechselkrankheit Ketose leiden, bringen
weniger Leistung. Die Milch enthält dann Azeton. Fruchtbarkeit und Milch-
leistung können erheblich beeinträchtigt werden. Wird eine Ketose bereits
in frühem Stadium (subklinisch) erkannt, dann lassen sich durch Fütterungs-
maßnahmen die wirtschaftlichen Einbußen niedrig halten. Die Zeitschrift
"Der Praktische Tierarzt" berichtete kürzlich über Untersuchungen zur
Bestimmung des Azetongehalts der Milch. Zum Einsatz kamen verschiedene
Testprodukte, die im Handel erhältlich sind. Parallel zu den Milchunter-
suchungen wurden Blutanalysen durchgeführt. Da erfahrungsgemäß die meisten
Fälle von subklinischer Ketose in den ersten beiden Melkmonaten, insbeson-
dere in der zweiten oder dritten Melkwoche auftreten, wurde mit den
Milchuntersuchungen am vierten Melktag begonnen. Zu diesem Zeitpunkt
litten bereits 12 Prozent der untersuchten 469 Kühe an subklinischer
Ketose. Erhöhte Milchzellgehalte oder Euterentzündungen verstärkten die
Befunde in der Milch, ebenso wie die Aufnahme von fehlgegorenen, besonders
buttersäurehaltigen Silagen. Nach Bewertung von Empfindlichkeit und
Treffsicherheit erwiesen sich zwei Testsubstanzen zur regelmäßigen
Ketoseüberwachung geeignet. Wöchentliche Tests in den ersten beiden
Melkmonaten lieferten zwar die sichersten Hinweise, aber auch durch
einmalige Untersuchung in der ersten Melkwoche ließen sich gesundheitliche
Störungen noch rechtzeitig erkennen. Einer subklinischen Ketose kann durch
wiederkäuer- und leistungsgerechte Fütterung vorgebeugt werden, wobei der
Fütterung während der Trockenstehzeit bis nach der Abkalbung besondere
Bedeutung zukommt. Ist eine subklinische Ketose aufgetreten, dann können
unterstützend zur Futteranpassung Natriumpropionat oder Propylenglykol
gegeben werden.
aid, Dr. Sigrid Baars
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de