Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 03.04.2001

MKS-Verdachtsfall in Hessen +++ Schafe weisen Symptome auf


Wiesbaden/Wettenberg (aho) - In Hessen gibt es den ersten konkreten
Verdacht auf Maul- und Klauenseuche. Dies teilte Sozialministerin
Marlies Mosiek-Urbahn mit. "In einer Gärtnerei im mittelhessischen
Krofdorf-Gleiberg sind zehn Schafe erkrankt, die Symptome der Maul-
und Klauenseuche zeigen". Dies haben die Amtstierärzte des Veterinär-
amtes Gießen bei der klinischen Untersuchung soeben festgestellt. Ob
es sich tatsächlich um die Seuche handelt, werden die Proben zeigen,
die sofort genommen und mit einem Polizeihubschrauber zur Bundes-
forschungsanstalt für Viruskrankheiten in Tübingen gebracht worden
sind. Mit den Ergebnissen wird morgen gerechnet. Der praktische
Tierarzt, der die Schafe betreut, hatte als erster die Symptome -
Bläschen zwischen den Klauen und verstärkten Speichelfluss - entdeckt
und das Veterinäramt Gießen informiert.

Das Sozialministerium hat sofort das Krisenzentrum auf Landesebene
aktiviert und alle Landräte, Oberbürgermeister und Regierungspräsidien
ebenfalls gebeten, die Krisenstäbe zu aktivieren und bis auf weiteres
in ständiger Rufbereitschaft zu halten. In Zusammenarbeit mit dem
Regierungspräsidium Gießen, dem örtlichen Veterinäramt, der Polizei
und Feuerwehr werden die erforderlichen Schutzmaßnahmen ergriffen,
um eine Weiterverbreitung der Seuche möglichst zu unterbinden. "Der
Betrieb wurde bereits gesperrt, ehe die Amtstierärzte ihre klinischen
Untersuchungen vornahmen", so die Ministerin. Nach Feststellen der
Symptome durch die Amtstierärzte wird sofort ein Verdachtssperrbezirk
mit einem Radius von drei Kilometern um den Betrieb eingerichtet.
Innerhalb dieses Bereichs dürfen keine Tierbewegungen vorgenommen
werden. Der Personenverkehr ist eingeschränkt. Es gibt nur eine Zufahrt
zum Sperrbezirk, den alle Fahrzeuge passieren müssen. Dort werden
Desinfektionsschleusen installiert. Die Tötung der betroffenen Schafe
wurde sofort eingeleitet. Das Sozialministerium bereitet sich auf
eine Notimpfung vor. Es wurde weiterer Impfstoff bestellt.

Ferner wird ermittelt, wie die Seuche möglicherweise nach Wettenberg
gekommen sein könnte. Die Ministerin bat die Bevölkerung um Verständnis
für die Schutzmaßnahmen und deren strikte Einhaltung. Die Maul- und
Klauenseuche sei zwar für den Menschen ungefährlich. Die Einschrän-
kungen müssten aber in Kauf genommen werden, um die Seuchenverbreitung
und damit das Sterben oder Töten von Tieren zu vermeiden und nicht die
Existenz der Landwirte zu gefährden. Die Durchführung von pferde-
sportlichen Veranstaltungen ist in Hessen weiterhin bis zunächst
12. April 2001 verboten.

Die Hessische Landesregierung hat ein Bürgertelefon eingerichtet.
"Verbraucher, Landwirte und andere Tierhalter können sich mit allen
Fragen und Anregungen zur Maul- und Klauenseuche, aber auch zu BSE
an diese Anlaufstelle wenden", erklärte die Ministerin. Dort stehen
Experten des Sozial- und Landwirtschaftsministeriums als Gesprächs-
partner zur Verfügung. Das Bürgertelefon ist ab sofort geschaltet.
Es ist unter der Telefonnummer 0800/273 46 36 kostenlos erreichbar.
Heute ist das Bürgertelefon bis 20 Uhr besetzt, ansonsten montags bis
freitags von 9 bis 16 Uhr.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de