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AHO Aktuell - 01.04.2001

BbT-Tagesseminar MKS: Bekämpfungsmaßnahmen III


Kurzfassung der Vorträge einer Veranstaltung des BbT am 22.03.01 in Fulda:
Bekämpfungsmaßnahmen einschließlich Ringimpfungen und Bestandstötungen aus
der Sicht des Betreibers einer Vakzinebank; Dr. Röder, Fa. Bayer:

· Geschichte der Impfung in Deutschland:
Flächenimpfung: Beginn 1965 in mit den Virustypen O1, A5 und C1 endemischer
Seuchenlage, deshalb wurde diese Kombination verwendet. Erfolg in 2 Jahren
durch die Impfung und seuchenhygienische Begleitmaßnahmen.
Danach 2 Ausbrüche mit "exotischen" Typen (z.B. 1975 A 24 aus Südamerika
in Aachen), die damals durch drastische Keulungsmaßnahmen zusammen mit
spezifischer Ringimpfung erfolgreich bekämpft wurden.
· Korrekte Nomenklatur: O1 PanAsia: O = Serotyp, 1 = Subtyp,
PanAsia = Stamm.
· Nationale MKS-Impfstoffbank bei Bayer:
12 Stämme: Viruskonzentrat von je 1 Mio. Dosen, in 5 Tagen lieferbar
7 Stämme: Ständig je 100.000 Dosen vorrätig, sofort lieferbar
(Sofortreserve)(Drei A-Stämme, zwei O-Stämme, ein C-Stamm und Asia 1).
Zusätzlich jetzt 500.000 Ohrmarken "IMKS" plus Ohrmarkenzangen, die mit
dem Impfstoff ausgeliefert werden.
· O-Typen in der Sofortreserve: O1 Kaufbeuren, O 1 Manisa (1969 in der
Türkei isoliert)
· Genetisch steht der Stamm O1-Manisa den O1-PanAsia-Stämmen nahe.
Ein Ausbruch 1997 in Taiwan mit einem O1-PanAsia-Stamm wurde erfolgreich
mit O1-Manisa-Vakzine bekämpft. Neutralisationstests sprechen dafür, dass
O1-Manisa auch gegen den britischen O1-PanAsia-Stamm immunisiert.
· Und noch was zu Argentinien:
Argentinien hat seit ca. August 2000 Probleme mit MKS (Stamm A 24
Argentinien), hat zwischenzeitlich ca. 8 Mio. Rinder geimpft und die
Seuche erst im Februar 2001 gemeldet. Angesichts der umfangreichen
Fleischimporte ein weiteres erhebliches Gefahrenpotential.
· Diskussion zur Impfung:
Dr. Wohn spricht sich für regionale Impfmaßnahmen mit regionalen
handelspolitischen Konsequenzen aus. Dr. Röder: Könnte ein Ausweg sein.
· Auf Nachfrage von Laufer:
Der "3 ABC-Elisa", der es ermöglicht, Impf-Antikörper von Feld-Antikörpern
zu unterscheiden, da zellkulturgezüchtete MKS-Impfviren durch Verlust von
Strukturproteinen sich gewissermaßen selbst markieren, ist nach wie vor
nicht praxisreif. Ein Problem scheint vor allem zu sein, dass das Phänomen
nicht bei allen Impfstämmen auftritt. Es wird nicht nur in Italien, wo die
Sache entdeckt wurde (ca. 1996), sondern z.B. auch an der BFAV Tübingen
daran gearbeitet.
· Auf Nachfrage im persönl. Gespräch:
In allen deutschen Zoos sind empfängliche Tiere, selbst aus Erhaltungs-
zuchtprogrammen, nach wie vor nicht geimpft, auch nicht auf "konstruierter"
Rechtsbasis als 17c-Versuch.
Gespräche der Zoos mit Verwaltung und Fa. Bayer sind im Laufen.

Autor: Dr. Berthold Laufer, Veterinäramt Tuttlingen

Der BbT ist die Berufsvertretung der beamteten und hauptberuflich
angestellten Tierärztinnen und Tierärzte, die im öffentlichen Dienst
der Bundesrepublik Deutschland tätig sind.
 



 

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