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AHO Aktuell - 01.04.2001

BbT-Tagesseminar MKS: Aktuelle MKS-Situation


Kurzfassung der Vorträge einer Veranstaltung des BbT am 22.03.01 in Fulda:

Dr. Schlüter , BFAV Wusterhausen:

· Weltweite Kartierung des O.I.E. lässt auf erhebliche Defizite in der
Meldung von Seuchenfällen schließen (z.B. meldet China nichts).
· Der in UK/F/NL festgestellte Stamm gehört zu den PanAsia-Stämmen des
Serotyps O, Subtyp O1. Dieser Stamm wurde seit Jan. 2000 in ganz Südost-
asien von Japan bis Indien festgestellt, außerdem auf dem Balkan, in der
Türkei und im arabischen Raum sowie in Südafrika.
· Die angebliche Einschleppungsursache ins VK ist die Verfütterung von
Speiseabfällen an Schweine in Heddon-on-the-wall in Nordostengland
(= Fall Nr. 4), von wo Schweine an einen Schlachthof im Südosten des
Landes kamen (= Fall Nr. 1).
· Während die aerogene Übertragung sonst vom VK immer sehr hoch bewertet
worden war, ist beim aktuellen Seuchenzug dort nicht die Rede davon.
Vielmehr haben sich Viehmärkte und Händler als eindeutige Drehscheibe der
Verbreitung erwiesen; ein involvierter Markt (Longtown Market) setzte
12.000 Schafe und Rinder pro Woche um.
· In VK ist noch kein Abfall des Geschehens erkennbar.
· Dr. Schlüter lobt die hervorragende Arbeit der Briten bei der Auswertung
und Darstellung des Seuchengeschehens.
· Im VK gibt es 22 Mio. Schafe, ganzjährig auf der Weide.
· Schaflieferungen von VK auf den Kontinent in diesem Jahr: Insgesamt
45.000 Schlachtschafe, die vielfach nicht gleich geschlachtet wurden,
davon 45% nach F, 25% nach NL, 13% nach I, 7% nach D.
· F hat in 35 Departements 51 Schafbestände mit serologisch positiven
Tieren festgestellt. Die klinischen Ausbrüche beschränken sich bisher
auf das Departement Mayenne, das Nachbardepartement Orne wurde mit
gesperrt.
· Zwischen F und D bestanden intensive Lebendtierkontakte vor allem mit
Rindern in beiden Richtungen.
· Eine Verbreitung der Seuche wird durch die Jahreszeit sehr begünstigt
(feuchtes Wetter und tiefe Temperaturen schützen das Virus).
· Konsequenzen für D in der aktuellen Situation:
- Vorbeugende Verbringungsverbote traten zwar sehr schnell in Kraft, aber
immer nur für "erkannte" Länder. Dabei wäre jetzt nicht nur ein Ver-
bringungsverbot zwischen allen Mitgliedstaaten nötig, sondern auch national
ein völliges und wirkliches Stand still, bis Klarheit im Hinblick auf
unentdeckte MKS besteht.
- Die aufgrund der 2. VK-MKS-Schutz-VO bedingten vielen Einzeltransporte
zum Schlachthof hält Dr. Schlüter für kontraproduktiv.

Langfristige dringende Konsequenz für die Landwirtschaftspolitik:
Regionalisierung von Tierhandel und Vermarktung!

Autor: Dr. Berthold Laufer, Veterinäramt Tuttlingen

Der BbT ist die Berufsvertretung der beamteten und hauptberuflich
angestellten Tierärztinnen und Tierärzte, die im öffentlichen
Dienst der Bundesrepublik Deutschland tätig sind.
 



 

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