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AHO Aktuell - 30.03.2001

Der ZDG zum nationalen Verbot der Käfighaltung von Legehennen


Bonn (ots) - Wie vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
(ZDG) befürchtet, hat Verbraucherschutzministerin Renate Künast im Rahmen
der heutigen (21.03.01) Pressekonferenz zum Tierschutzbericht
medienwirksam ein nationales Verbot der Käfighaltung von Legehennen

in Deutschland verkündet. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit den
anstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
darf unterstellt werden. Mit dieser Entscheidung von Ministerin Renate
Künast wird die von der Bundesregierung mit der EU-Richtlinie
eingeleitete Weiterentwicklung der Legehennenhaltung in Europa durch
die tierschutzgerechte Haltung von Legehennen in kleinen Gruppenkäfigen
(sog. "Ausgestalteter Käfig") völlig unverständlich und ohne Sachverstand
in Deutschland einseitig blockiert.

Hintergrund ist die Verpflichtung, bis zum 1. Januar 2002 die von der
Bundesregierung Schröder selbst eingebrachte EU-Richtlinie zum Schutz
von Legehennen in deutsches Recht umzusetzen.

Dramatische Konsequenzen für Verbraucher

Der Vorstand des ZDG betonte in einer Sitzung am vergangenen Montag,
dass ein generelles Verbot der Käfighaltung dramatische Konsequenzen
für den Verbraucher in Deutschland haben wird, da sich das Angebot von
Eiern aus deutscher Erzeugung von heute rund 65% kurzfristig halbieren
wird. Utopisch bleibt die politische Wunschvorstellung, die deutlich
kostenintensivere Alternativhaltung von Legehennen mit wissenschaftlich
belegten Nachteilen bezüglich Produktqualität, Tiergesundheit,
Umweltschutz und Arbeitsplatzbedingungen in dem gewünschten Maße in
Deutschland auszubauen. Ein Anteil von Eiern aus Alternativhaltung
in Höhe von 12% verdeutlicht die aktuelle Marktsituation in Deutsch-
land eindrucksvoll. Nach Auffassung von ZDG-Präsident Graf Leutrum
von Ertingen steht die politisch gewollte, erhebliche Einschränkung
des Angebots von Eiern aus heimischer Erzeugung eindeutig im Widerspruch
zum Wunsch der Verbraucher, deutsche Eier aus streng kontrollierter,
regionaler Erzeugung zu kaufen. Die Nachfrage staatlicherseits in eine
bestimmte Richtung lenken zu wollen, mündet in eine Bevormundung der
Verbraucher und negiert ihre Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten. Dass
das Verbot der Käfighaltung nur eine "Scheinlösung" ist, zeigen die zu
erwartenden Konsequenzen: So wird die Verantwortung für den Verbraucher-
schutz und für den Tierschutz aus dem selbst kontrollierbaren
Einflussbereich ins Ausland mit zum Teil erheblich niedrigeren
Standards verlagert.

Forderung nach einheitlicher europäischer Regelung mit Herkunftsangabe:
Verbraucherschutz ist nicht teilbar

Die deutsche Geflügelwirtschaft fordert eine sachlich begründete und
den realen VerhältnissenRechnung tragende Agrarpolitik mit einheitlich
europäischen Regelungen, denn Verbraucherschutz ist nicht teilbar, und
einer offenen und eindeutigen Kennzeichnung von Haltungsform und
Herkunft, damit derVerbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen
kann.
 



 

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