Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 29.03.2001

Weser - Ems: Suche nach Tiermehl und illegalen Medikamenten


(aho) - "Die Sicherheit von Lebensmitteln tierischen Ursprungs beginnt mit
sicheren Futtermitteln für Tiere", betonte Regierungspräsident Bernd
Theilen (Weser-Ems) am Dienstag vor Journalistinnen und Journalisten in
Oldenburg und stellte gleichzeitig klar, dass regelmäßige Kontrollen der
Futtermittelproduktion für die Bezirksregierung ebenso tägliches Brot sind
wie beispielsweise die Überwachung der tierärztlichen Hausapotheken. "Und
das machen wir nicht erst, seit BSE und andere unappetitliche Themen die
Diskussion bestimmen".

Der Regierungsbezirk Weser-Ems ist eines der Hauptzentren der Veredelungs-
wirtschaft. Entsprechend hoch ist auch die Futtermittelherstellung. Mit
knapp sechs Millionen Tonnen jährlich produzierten Futtermitteln werden
30 % der Bundesproduktion abgedeckt. Diese Futtermittel werden von 110
anerkannten und registrierten Herstellern produziert. Hinzu kommen ca.
240 gewerbliche Hersteller und Händler.

Zum Schutz der Verbraucher und angesichts der aktuellen BSE-Problematik
trat im Dezember 2000 ein neues Gesetz in Kraft, das das Verfüttern
jeglicher tierischer Bestandteile an Nutztiere verbietet.

Die Prüfungsbeauftragten der amtlichen Futtermittelüberwachung der
Bezirksregierung Weser-Ems stellen durch intensive Kontrollen sicher,
dass dieses Verfütterungsverbot eingehalten wird und keine illegalen
Futtermittel in die Tröge der Landwirte gelangen. Sechs Prüfer ziehen
zielgerichtete Futtermittelproben bei den im Regierungsbezirk ansässigen
Herstellern und Händlern, die mikroskopisch auf Bestandteile tierischer
Herkunft untersucht werden.

Wegen der Vielzahl von viehhaltenden Betrieben in Weser-Ems und des
enormen Überwachungsaufwandes wurden in einer einmaligen Sonderaktion
ca. 40 Mitarbeiter der Ämter für Agrarstruktur ermächtigt, im Rahmen
der Vorortkontrollen Proben von den in den landwirtschaftlichen Betrieben
eingesetzten Futtermitteln zu ziehen und verbotene Ware zu sperren. In
19 Fällen wurden insgesamt 22 Tonnen Milchaustauscher mit verbotenen
tierischen Fetten bei Tierhaltern sichergestellt.

Seit Dezember 2000 wurden 134 Händler, 89 Hersteller und 421 Landwirte
überprüft und dort insgesamt 1977 Proben gezogen, von denen inzwischen
1535 von der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt
Oldenburg untersucht wurden. In 54 Fällen fanden sich in den Proben
tierische Bestandteile (Anteil: maximal 0,5 Prozent).

Die tierärztlichen 410 Hausapotheken werden ebenfalls streng kontrolliert,
im vergangenen Jahr gab es beispielsweise 96 Besuche der Kontrolleure bei
den Tierärzten. Nicht immer waren die Prüferinnen - zwei Tierärztinnen -
zufrieden. Die Folge: Im vergangenen Jahr wurden sieben Strafverfahren
und 16 Bußgeldverfahren eingeleitet, dazu kamen sieben Verwarnungen.

Pressemitteilung der Bezirksregierung Weser-Ems vom 28. März 2001
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de