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AHO Aktuell - 26.03.2001

Kreis Kleve: Weitere Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche


(aho) - Ab sofort dürfen neben den Klauentieren auch alle anderen
landwirtschaftlichen Nutztiere (Geflügel, Pferde, Esel und Maultiere)
sowie Zirkustiere nicht mehr transportiert werden.

Ab sofort dürfen darüber hinaus insbesondere Ferkel und Kälber zur
weiteren Aufzucht, zunächst befristet bis zum 3. April, ausnahmslos
nicht mehr transportiert werden.

Für folgende Transporte können Ausnahmegenehmigungen durch das
Veterinäramt erteilt werden:

1. Transporte, die aus Gründen des Tierschutzes unabdingbar sind:
Transporte zu Tierkliniken im Notfall;

2. Transporte von Schlachttieren, wenn der nächstmögliche Schlachthof
angefahren wird, d.h. für den Kreis Kleve werden Ausnahmen für
Schlachttiertransporte nur noch zu den nächstgelegenen Schlachthöfen
erteilt. Erst wenn die dort zur Verfügung stehenden Schlachtkapazitäten
nicht mehr ausreichen, können im Einzelfall auch Transporte zu einem
anderen nahe gelegenen Schlachthof in der Region genehmigt werden.
Für die notwendige Untersuchung der Schlachttiere ist der Hoftierarzt
zuständig. Die Genehmigung erstellt dann das Veterinäramt;

3. Für den Transport von Pferden im Rahmen der Durchführung von
Pferdesportveranstaltungen werden Ausnahmen im Einzelfall nur
noch durch das Umweltministerium erteilt.


Einkaufen in den Niederlanden

Einkaufsfahrten in die Niederlande sollten nach Möglichkeit
unterbleiben. Jede unnötige Fahrt und jeder unnötige Aufenthalt in
MSK-Gebieten stellen ein zusätzliches Übertragungsrisiko dar.


Unzureichende Maßnahmen

Für Landrat Rudolf Kersting reichen die jetzt vom Umweltministerium
getroffenen Maßnahmen nicht aus. Aufgrund der Ausnahmeregelungen kommt
es zur Zeit im Kreis Kleve täglich bis zu 400 Viehtransporten. Darüber
hinaus sollen ab Montag im Rahmen der Aufkaufaktion der Bundesanstalt
für Landwirtschaft und Ernährung die Schlachtung von 400.000 Rindern
anlaufen. Hiervon sind auch über 100 landwirtschaftliche Betriebe aus
dem Kreis Kleve betroffen. Da sich die Schlachthöfe im Kreis nicht an
diesen Rinderschlachtungen beteiligen, müssen die Tiere weit außerhalb
des Kreises zu Schlachthöfen z.B. in Euskirchen und Aachen verbracht
werden.

Landrat Rudolf Kersting: "Die vorstehenden Maßnahmen sind unzureichend
und kontrakarieren teilweise die von uns ergriffenen Vorsorgemaßnahmen.
Ich habe daher Frau Ministerin Höhn heute gebeten dafür einzutreten,
dass ab sofort sämtliche Viehtransporte eingestellt werden. Nur
hierdurch haben wir noch eine - wenn auch geringe - Chance, ein
Übergreifen der Seuche auf die heimische Landwirtschaft zu verhindern."
 



 

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