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AHO Aktuell - 23.03.2001

Seuchengefahr: Flath fordert neues Agrarversicherungssystem


(aho) - Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath hat
auf der Agrarministerkonferenz in Cottbus eine höhere Beteiligung des
Bundes an den BSE-Folgekosten gefordert. Gleichzeitig regte er die
Einführung eines Mehrgefahrenversicherungssystems für die Landwirtschaft
an. Vor dem Hintergrund der BSE-Krise und dem jederzeit möglichen
Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland seien Risikoab-
sicherungen als Vorsorgemaßnahmen mehr denn je erforderlich, sagte Flath.
Die Tierseuchenkassen seien mit der gegenwärtigen Situation finanziell
überfordert und drohten gesprengt zu werden. Auch seien die Folgen der
Maul- und Klauenseuche durch die Tierseuchenkasse nur zum Teil abgedeckt.
Die Agrarministerkonferenz folgte daher einem Antrag Sachsens und forderte
das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, bis zur nächsten Konferenz im
Herbst dieses Jahres über die mögliche Einführung eines Verscherungsystems
zu berichten. Flath verwies auf der Agrarministerkonferenz auf Wett-
bewerbsverzerrungen, die sich durch die derzeitige Praxis der finanziellen
Absicherungen ergebe. Einige Landwirte seien dazu übergegangen, mit der
privaten Wirtschaft Versicherungen abzuschließen, andere wiederum nicht.
Dadurch sei der Staat gezwungen, den einen zu helfen, während andere leer
ausgingen.
Darüber hinaus gebe es in einigen EU-Mitgliedsstaaten wie zum Beispiel
Spanien und Österreich bereits staatlich flankierte Versicherungssysteme.
Mit einer Risikopartnerschaft zwischen Landwirtschaft, Staat und
Versicherungswirtschaft in Deutschland könnten Wettbewerbsverzerrungen
vermieden und finanzielle Belastungen durch Tierseuchen und Natur-
katastrophen von mehreren Schultern getragen werden.
 



 

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