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AHO Aktuell - 22.03.2001

DBV kritisiert Ministerin Künast


(DBV) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann auch aus seiner Sicht
bestätigen, dass das vor zwei Jahren novellierte Tierschutzgesetz
den Tierschutz in Deutschland weiter vorangebracht und gleichzeitig
zu einer EU-weiten Harmonisierung von Tierschutzvorschriften
beigetragen hat. Im Tierschutzbericht 2001 der Bundesregierung wird
völlig zu Recht auf die Notwendigkeit verwiesen, Tierschutzvor-
schriften unter Berücksichtigung der Wettbewerbssituation in der EU
zu harmonisieren.

Mit der Aussage von Bundesministerin Renate Künast, in der neuen
Hennenhaltungsverordnung künftig neue Anlagen mit Käfighaltung und
auch die sogenannten "ausgestalteten" Käfige zu verbieten, wird genau
diese Position aufgekündigt. Dies ist um so unverständlicher, als
die Bundesregierung selbst in Zusammenarbeit mit Bauernverband und
Geflügelwirtschaft die Praxiserprobung solcher neuer Haltungsformen
mit Sitzstange und Nest initiiert und mit Forschungsgeldern
ausgestattet hat und jetzt nicht einmal die Ergebnisse dieser
Erprobung abwarten will. Sicher ist, dass ein nationaler Alleingang
zu umfangreichen Produktionsverlagerungen zu Lasten der deutschen
Eiererzeuger führen wird, zumal bereits jetzt über ein Drittel aller
in Deutschland verbrauchten Eier aus Ländern mit geringerem
Tierschutzstandard importiert wird. Völlig offen ist hingegen,
inwieweit Verbraucher und Verarbeiter sich von einer Informations-
kampagne im tatsächlichen Kaufverhalten beeinflussen lassen. Mit
solchen Alleingängen gefährdet die Bundesregierung den Agrarstandort
Deutschland. Dem Tierschutz und Verbraucherschutz ist damit noch
lange nicht gedient.

Berlin, den 21.03.2001
 



 

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