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AHO Aktuell - 20.03.2001

WLV: Manöver wegen akuter MKS-Gefahr sofort beenden!


Münster (wlv) Nach Informationen aus dem NRW-Innenministerium wird vom
12. März bis zum 6. April 2001 die militärische Übung "Arrcade Guard 01"
im Raum Borken, Coesfeld, Münster, Steinfurt, Warendorf, Gütersloh,
Bielefeld, Herford, Minden, Höxter, Paderborn und Recklinghausen
durchgeführt. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV)
hält es angesichts der akuten Bedrohung der hiesigen Tierbestände durch
die Maul- und Klauenseuche (MKS) für unverantwortlich, das Manöver
durchzuführen und fordert den sofortigen Abbruch.

Dies hat der WLV in einem dringenden Schreiben an das Ministerium für
Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen gefordert und darin Staatssekretär Dr. Thomas Griese
gebeten, sich nachdrücklich dafür einzusetzen, dass das Manöver sofort
beendet wird und alle eingesetzten Soldaten und Fahrzeuge unverzüglich
in ihre Kasernen zurückkehren.

Bei den Räumen, auf die sich das Manöver erstreckt, handele es sich um
intensive Tierhaltungsregionen, in denen in erheblichem Umfang Rinder
und Schweine sowie sonstige Klauentiere gehalten werden, betont der WLV
in dem Schreiben. Durch das Manöver könne eine mögliche Virusverschleppung
ausgelöst werden, insbesondere durch die Beteiligung von Truppenteilen
aus Großbritannien. Die Bemühungen der Landwirte, ihre hochwertigen
Tierbestände zu schützen und nach Möglichkeit keine Besucher auf ihre
Höfe und betrieblichen Flächen zu lassen, würden bei Durchführung des
Manövers konterkariert. Die Durchführung der Übung widerspreche zudem
in vollem Umfang den vom zuständigen NRW-Landwirtschaftsministerium
bereits am 9. März 2001 erlassenen Schutzmaßnahmen gegen die Maul-
und Klauenseuche.

In diesem Zusammenhang bezeichnet WLV-Hauptgeschäftsführer Werner
Gehring das bisherige Verhalten des Düsseldorfer Ministeriums in dieser
gefährlichen Situation als geradezu "skandalös". "Schon in einem
Schreiben vom 31. Januar ist das Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom Innenministerium über die
Truppenübung informiert worden verbunden mit der Bitte, `etwaige gegen
das Übungsvorhaben bestehende Einwände´ und `für erforderlich gehaltene
einschränkende Übungsbedingungen´ mitzuteilen. Bis zum 14. März ist
trotz der bekannten MKS-Ausbreitung in Großbritannien keine Nachricht
vom Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium an das
Innenministerium ergangen. Dieses Verhalten sei höchst unverantwortlich
und durch nichts zu rechtfertigen", so Gehring.

AGRAR-INFO Nr. 11, 21. Februar 2001, 54. Jahrgang
 



 

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