Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 17.03.2001

BbT gegen das Tiertransportunwesen


(BbT) - Die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien und
ihr Überschwappen aufs Festland und gar andere Kontinente hat mit nicht
zu überbietender Deutlichkeit die Gefahren aufgezeigt, die sich aus den
extrem ausgeweiteten Tiertransporten für die Gesundheit der Nutztierbe-
stände ergeben. Kurzfristige Transportverbote sind Notmaßnahmen, mit
denen einer akuten Seuchengefahr begegnet wird, langfristig erforderlich
ist aber aus Tierschutz- wie Seuchenbekämpfungsgründen die Reduzierung
der ausgeuferten Tiertransporte auf ein vertretbares Maß.

Das Diktat der Ökonomie hat zum Sterben der Schlachthöfe geführt, mit der
Folge, dass Schlachttiere wie Stückgut quer durch Deutschland und quer
durch Europa gekarrt werden. Müssen Pferde aus Litauen zum Schlachten per
LKW nach Süditalien gefahren werden? Müssen Schlachtbullen aus Deutschland
nach Afrika und den Nahen Osten transportiert werden, wo ihre Ankunft in
den Zielhäfen noch keineswegs das Ende ihrer letzten Reise ist?

Der Bundesverband der beamteten Tierärzte erneuert seine immer wieder
erhobene Forderung nach der Aufhebung der Exporterstattungen für
Schlachtvieh und der Unterbindung sonstiger langer Schlachtviehtransporte,
die sich ungeachtet der bisherigen Bemühungen in aller Regel nicht
tierschutzgerecht durchführen lassen und schon gar nicht lückenlos
kontrolliert werden können.

Das Diktat der Ökonomie hat auch zu einer Spezialisierung in der Haltung
von Masttieren geführt, aufgrund derer Kälber, Ferkel oder Läuferschweine
aus wirtschaftlichen Gründen über weite Strecken befördert werden.
Insbesondere diese Transporte, bei denen Tiere aus einer Vielzahl von
Beständen zusammengeholt, sortiert und dann in andere Betriebe verbracht
werden, bilden ungeachtet aller angestrebten Hygienemaßnahmen eine ständige
Gefahr der Seuchenverschleppung und -verbreitung. Ihr kann nur durch
"geschlossene" Haltungssysteme und durch eine Regionalisierung der
Schlachttierproduktion begegnet werden.

Der Bundesverband der beamteten Tierärzte fordert daher die Landes-,
Bundes- und Europa-Politiker auf, unverzüglich die Rahmenbedingungen
für eine tiergerechte und seuchenhygienisch unbedenkliche Tierhaltung
zu schaffen bzw. die schon vorhandenen weiter zu verbessern.


Präsident Dr. Herbert W o h n,
Am Goldberg 18,
96215 Lichtenfels Tel.: 09571/18232,
Fax: 09571/18123;
eMail
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de