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AHO Aktuell - 16.03.2001

Mandelentzündungen als Grund für vCJD?


London (pte) - Halsinfektionen könnten nach Ansicht eines amerikanischen
Forschers der Grund für das Ausbrechen der Variante der Creutzfeldt-
Jakobschen Erkrankung (vCJD) sein. Die Patienten hätten kontaminiertes
Fleisch zu der Zeit gegessen, als sie Infektionen im Hals- und Rachenraum
hatten. Das berichtet der Nachrichtensender BBC heute, Freitag.

Die Theorie stammt vom berühmten amerikanischen Forscher Stephen deArmond
von der Universität von Kalifornien in San Francisco. Er geht davon aus,
dass dies auch der Grund sei, warum so wenige Patienten daran erkrankt
sind.

Britische Wissenschaftler hingegen zweifeln an der Theorie des Amerikaners.
Sie sei zwar plausibel, es fehle aber an genauen Daten um sie zu beweisen.
Die Forscher wissen über die vCJD noch immer viel zu wenig. Vor allem die
Tatsache, dass manche Personen erkranken, andere hingegen nicht, gibt den
Wissenschaftlern Rätsel auf. Bis heute sind 94 Personen in Großbritannien
an CJD gestorben. Acht andere sind möglicherweise daran erkrankt, leben
aber noch immer. Die Zahl der Opfer unter 35 Jahren ist relativ hoch.

DeArmond, Spezialist auf dem Gebiet der Erforschung der Prionen, die für
die Erkrankung verantwortlich sein sollen, glaubt, dass die Entzündungen
im Hals- und Rachenraum der Schlüssel zur Lösung der CJD sind. "Alles was
ich beweisen will, ist der Weg, wie die Prionen ins lymphoretikuläre
System des Menschen gelangen konnten", so der Wissenschaftler. "Die
Mandeln sind ein Reservoir für Prionen. Daher müssen wir den Zusammenhang
mit Halsentzündungen genau untersuchen"

Kalifornische Wissenschaftler arbeiten zurzeit an einer Therapie, um
die Wirksamkeit der infizierten Prionen zu blockieren. Diese Therapie,
die vielversprechend ist, wird in den kommenden 12 Monaten im Tierversuch
getestet. "Falls diese Experimente erfolgreich sind, könnten sie ein
effektives Behandlungsmittel für spongiforme Erkrankungen beim Menschen
innerhalb der nächsten zehn Jahre sein", so Professor deArmond.
 



 

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