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AHO Aktuell - 15.03.2001

MKS: Hintergrundinformationen des Milchindustrie-Verband


(Bonn) - Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Vereinigten
Königreich hat auch in Deutschland zu einer verstärkten Diskussion um
Vorsorgemaßnahmen geführt.

Erkrankung und Übertragbarkeit
Maul- und Klauenseuche, abgekürzt MKS, ist eine sehr leicht übertragbare,
hoch ansteckende Viruserkrankung bei Tieren wie Rindern, Schweinen,
Schafen und Ziegen.

Die Übertragung des MKS-Virus erfolgt im allgemeinen durch Kontakt von
Tier zu Tier, z. B. im Stall oder beim Transport, aber auch indirekt, z. B.
über Fahrzeuge, Milch, Knochen, Borsten, Fleisch, Küchenabfälle oder
den Wind/Luft. Der Mensch kann über Kleidung, Schuhe etc. ebenfalls
Überträger sein.

Die Frage nach einer Gefährdung des Menschen durch das MKS-Virus
beantwortet Dr. Bernd Haas (Bundesforschungsanstalt für
Viruskrankheiten der Tiere):

"Unter den in Deutschland üblichen Hygiene-Bedingungen besteht für den
Verbraucher von Milch, Milchprodukten und Fleisch auch im Falle einer
Einschleppung der MKS nach Deutschland oder das benachbarte Ausland
keine Gefahr. Diese Einschätzung wird u. a. durch die Erfahrungen aus
MKS-Seuchenzügen in der Vergangenheit und im Ausland gestützt.

In der Fachliteratur wurden früher vereinzelt Krankheitsfälle beim
Menschen beschrieben, die dieser Einschätzungen jedoch nicht
widersprechen. Nur bei Personen, die unmittelbaren und intensiven
Kontakt mit erkrankten Klauentieren bzw. dem von diesen
ausgeschiedenen Virus hatten, kam es in seltenen Einzelfällen zu gutartig
verlaufenden Erkrankungen."

Damit ist der Verbraucher durch eine Übertragung von MKS nicht
gefährdet. Es handelt sich um eine "für den Menschen ungefährliche
Seuche". Dieses hat aktuell die EU-Kommission in der Presseerklärung vom
21. Februar 2001 bestätigt.

Milch und Milcherzeugnisse sind unbedenklich
Der MKS-Erreger wird, sofern er in der Rohmilch enthalten sein sollte,
durch Erhitzung abgetötet. So geht, wie das BMVEL mitteilt, "von Milch-
und Molkereiprodukten, die pasteurisiert (erhitzt) wurden, keine
Ansteckungsgefahr aus". Verarbeitete Milch und Milchprodukte sind daher
sicher und können ohne Bedenken verzehrt werden.

Aktivitäten im Rahmen des Krisenmanagements
Die Milchwirtschaft beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem
Thema MKS auf Bundes- und Länderebene. Dabei wurden von allen
beteiligten Bereichen gemeinsam mit der Verwaltung
unternehmensübergreifende Maßnahmen und das praktische Vorgehen im
MKS-Fall diskutiert. Der MIV steht hierbei für die Koordination zur
Verfügung.

In exemplarischen Übungen der letzten Jahre unter Einbindung aller
beteiligten Kreise, wie Unternehmen, Erzeuger, Veterinäre, Überwachung,
konnten ohne den Druck des Ernstfalls Lücken aufgedeckt und
Regelungen zur Krisenbewältigung entwickelt werden. Dabei wurde
deutlich, an welchen Schnittstellen die einzelnen Sektoren gemeinsam
und häufig auch gleichzeitig agieren müssen, um die Krise zu meistern.
Bereits in der Vorbereitung auf den MKS-Fall sind vorausschauendes und
interdisziplinäres Handeln unverzichtbar.

Quelle/Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)
Adenauerallee 148
53113 Bonn
Telefon: 0228/959690
Telefax: 0228/371535
eMail


Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) 2001-03-15
 



 

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