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AHO Aktuell - 13.03.2001

Schweiz: Bio-Futter mit hohem Gensoja-Anteil


Zürich (agrar.de) - Sojaschrot mit einem hohen Anteil an
gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gelangte aufgrund fehlerhafter
Messungen in das Bio-Futter von schweizerischen Landwirtschaftsbetriebe,
die sich gegenüber ihren Abnehmern verpflichtet haben, ausschließlich
Gentechnik-freie Futtermittel zu verwenden. Ein dem Bundesamt für
Landwirtschaft unterstelltes Labor lieferte falsche Testergebnisse und
hat nach Berichten der Sonntagzeitung damit mindestens 1000 Tonnen
Futtermittel als Gentech-frei auf den Markt entlassen.

Nach einem ersten Test im vergangenen August enthielt die Ladung
Sojaschrot aus Argentinien 1,7 Prozent GVO. Das liegt unter dem Grenzwert
von 3 Prozent und gilt als GVO-frei. Damit gelangte dieses Futtermittel
auf Höfe, die für 'Natura Plan' (Coop) und das 'M-7-Programm' (Migros)
Eier, Fleisch oder Milch produzieren. Die Grossverteiler garantieren mit
diesen Programmen, dass kein Gentech-Futtermittel verwendet wird.

Am 16. Februar 2001 wurde dasselbe Sojaschrot erneut getestet. Das
Resultat: Nicht 1,7 Prozent, sondern 17 Prozent GVO enthielt das Futter,
das zum Zeitpunkt des zweiten Tests bereits seit Wochen an die Tiere
verfüttert worden war. Die zuständige Forschungsanstalt für Nutztiere
gab als Ursache für diese Diskrepanz 'die Einführung eines neuen
Testinstruments' an.

Migros und Coop wurden am 20. Februar informiert. 'Wir haben sofort den
Rückzug des betreffenden Mischfutters bei den M-7-Produzenten veranlasst',
so Maja Amrein, Pressesprecherin der Migros. Auch Coop hat veranlasst, das
noch übrige kontaminierte Futtermittel bei den Bauern abzuholen. Die Ware
soll vernichtet werden, da sie aus hygienetechnischen Gründen nicht an
konventionelle Betriebe, der nicht unbedingt GVO-frei produzieren müssen,
weiterverkauft werden darf.

Coop hat alle Tiere, die mit diesem Gentech-Futter gefüttert wurden,
aus dem 'Natura Plan'-Programm genommen. Wie viele Produkte, wie zum
Beispiel Milch, Jogurt oder Hühnchen, bereits als Gentech-frei verkauft
wurden, obwohl dies nicht zutraf, weiss niemand.
 



 

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