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AHO Aktuell - 09.03.2001

CEESA - für eine nachhaltige Landwirtschaft in Mittel- und Osteuropa


Der Prozess der Systemtransformation in den Mittel- und Osteuropäischen
Ländern ist eines der am meisten diskutierten und wissenschaftlich
untersuchten Themen der 90er Jahre. Nach anfänglichem Optimismus, die
Transformation sei innerhalb weniger Jahre abgeschlossen, folgte alsbald
die Einsicht, dass der Wandel der Institutionen und Organisationen einen
wesentlich längeren Zeitraum in Anspruch nehmen würde. Dies gilt
besonders für die Landwirtschaft, die in den meisten
Transformationsländern einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.
Entsprechend zahlreich und vielfältig sind die bisherigen Untersuchungen
zur Entwicklung des Agrarsektors und der Nahrungsmittelwirtschaft in
Mittel- und Osteuropa. Sie haben u.a. gezeigt, dass die Umgestaltung
agrarischer Institutionen und der Wandel der Agrarpolitiken, häufig
verbunden mit finanziellen Krisen, bislang keine nachhaltige Entwicklung
im ländlichen Raum gewährleistet. Besonders die Umweltbelastungen aus
der Vergangenheit und die künftigen Umweltwirkungen des reformierten
Agrarsektors bleiben weitgehend außer Acht, nicht zuletzt weil andere
Ziele den Akteuren in der aktuellen Problemsituation vorrangig
erscheinen. Die Europäische Union, der sie möglichst rasch beitreten
wollen, räumt aber nachhaltigem Wirtschaften im Agrarbereich einen immer
höheren Stellenwert ein, wie die Agenda 2000 zeigt.
Ausgehend von diesem Leitgedanken wurde unter dem Dach des Fünften
Rahmenprogramms der Europäischen Union zur Forschungsförderung das
internationale Forschungsprojekt CEESA (Sustainable Agriculture in
Central- and Eastern European Countries) initiiert, welches vom
Fachgebiet Ressourcenökonomie (Prof. Konrad Hagedorn) an der
Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu
Berlin aus koordiniert wird. Zusammen mit der Universität in Newcastle
upon Tyne (UK), der Universität Helsinki (Finnland), der Universität
Wageningen (Niederlande) und dem Regionalbüro für Mittel- und Osteuropa
der FAO (Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nationen) in
Ungarn werden 18 Feldstudien von Wissenschaftlern vor Ort in 12 Mittel-
und Osteuropäischen Ländern durchgeführt. Mitglieder des
Forschungsnetzwerkes sind außer allen zehn EU-Beitrittskandidaten, die
Ukraine und Kroatien.
Es geht in dem Projekt um die Erforschung der notwendigen politischen,
institutionellen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine
nachhaltige Entwicklung der landwirtschaftlichen Sektoren in den
Transformationsländern. Eine Bedingung für die Nachhaltigkeit des
Agrarsektors ist der Schutz derjenigen Ressourcen, die für eine gesunde
Agrarproduktion notwendig sind. Vor allem die Ressourcen Wasser, Boden
und die Artenvielfalt stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen. Während
die erste Forschungsphase vornehmlich die Beschreibung der
agrar-ökologischen Bedingungen in den Ländern Mittel- und Osteuropas zum
Ziel hatte, widmen sich die Forscher des CEESA-Projektes momentan der
Erkundung von agrarökologischen Kausalzusammenhängen in den
Transformationsländern. Die Ergebnisse dieser Forschungsphase sollen auf
dem ACE-PHARE Seminar vom 10.-16. September 2001 in Nitra, Slowakei
präsentiert und diskutiert werden.

Kontakt: Franz Gatzweiler und Renate Judis,
Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu
Berlin, Fachgebiet Ressourcenökonomie, Tel: (030) 2093-6068, - 6145
Fax: 2093-6339


Weitere Informationen finden Sie im Internet.

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Humboldt-Universität zu Berlin, 09.03.2001
 



 

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