Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 08.03.2001

Berninger: Lebendviehtransporte einschränken


(aho) - "Die große Zahl an Tiertransporten innerhalb der Europäischen
Union und in Drittstaaten will ich nicht als Selbstverständlichkeit
einfach hinnehmen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär bei der
Bundesverbraucherministerin, Matthias Berninger, anlässlich einer
öffentlichen Anhörung am Donnerstag in Brüssel. "Wir müssen hier über
Alternativen nachdenken." Dabei gehe es um den Schutz und das
Wohlbefinden der Tiere beim Transport, um die Förderung regionaler
Vermarktung und um wirksame Maßnahmen gegen die Ausbreitung und
Verschleppung von Tierseuchen. Neben der zweiwöchigen Schließung der
Viehmärkte haben sich Bund und Länder auf einen Vorschlag zu einer
umgehenden Einschränkung des Transportes von Schlachttieren verständigt,
der der Kommission zur Genehmigung vorliegt. "Im Interesse wirksamer
Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche sollte
dieses EU-weit gelten", forderte Berninger.

Die Berichte über unwürdige Bedingungen und vorsätzliche Verletzungen
der geltenden Vorschriften bei Lebendtiertransporten reißen nicht ab.
"Ziel ist es, die Exporterstattungen für Schlachttiere zu reduzieren
und schließlich ganz abzuschaffen", so der Staatssekretär. Die
Kontrollen zur Durchsetzung der Tiertransportrichtlinie sollten EU-weit
verbessert werden. "In Deutschland sollten insbesondere die Stichproben-
kontrollen auf den Autobahnen ausgeweitet werden", meinte Berninger mit
Blick auf die Bundesländer. Die Situation der Tiere könnte deutlich
verbessert werden, wenn die Tiertransportrichtlinie möglichst bald
Anwendung in den Beitrittsländern finden würde. Deutschland wird die
Kommission bei dem Vorhaben unterstützen, die Transportzeiten deutlich
zu reduzieren.

Um die Rindfleischerzeugung an die Nachfrage anzupassen, sollten
nach Ansicht von Berninger die Höchstschlachtgewichte oder das
Höchstschlachtalter bei männlichen Tieren abgesenkt und die bestehenden
Interventionssysteme schneller eingestellt werden. Darüber hinaus
sollten auf längere Sicht alle Tierprämien in Flächenprämien,
insbesondere Grünlandprämien, überführt werden. "Der Streit zwischen
der Kommission und einigen Mitgliedsstaaten könnte entschärft werden,
wenn die Kommission sich hier kompromissbereit zeigt", meinte
Berninger.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de