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AHO Aktuell - 06.03.2001

Fusarien: Pflugverzicht beim Maisanbau?


Bonn (DMK) - Auch im Maisanbau lassen sich die ökonomischen und
ökologischen Vorteile erreichen, die mit dem Pflugverzicht in
anderen Kulturen verbunden sind. Dies setzt allerdings die
Erkenntnis voraus, dass es sich dabei nicht nur um eine einfache
technische Maßnahme, sondern um ein anderes Anbausystem handelt.
Dies stellt Prof. Dr. Karlheinz Köller, Leiter des Institutes für
Agrartechnik der Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim,
Stuttgart, fest.

Nach Köllers Überzeugung müssen sämtliche acker- und pflanzen-
baulichen Maßnahmen, angefangen von der Bodenbearbeitung über Saat,
Düngung, Unkrautkontrolle und Pflanzenschutz, auf dieses System
abgestimmt werden. Gutes Fachwissen, Innovation, Kreativität und
besonderes Engagement seien dabei von den Landwirten gefordert.

Vor allem gelte dies für die vieldiskutierte Fusarienproblematik
beim pfluglosen Anbau von Winterweizen nach Körnermais. Hierzu hat
Köller zwar keine Patentrezepte; er gibt aber Erfahrungen zahlreicher
Landwirte weiter, die pfluglosen Maisanbau nach folgenden Grundsätzen
durchführen:

- Auswahl von Mais- und Winterweizensorten mit geringer Neigung zum
Fusariumbefall
- Zerkleinern der Maisstengel nach der Ernte
- Ein- bis zweimaliges Bearbeiten mit Grubber oder Scheibenegge
- Auf Fusarien ausgerichtete Fungizidstrategie (z. B. Azolpräparate
unter Beachtung optimaler Anwendungstermine und Aufwendungen)
- Fruchtfolgegestaltung (z.B. Nachbau von Blattfrüchten und Sommerungen).

Köller zitiert mehrjährige Versuchsergebnisse und praktische Erfahrungen,
die zwischen konventioneller Bodenbearbeitung mit Pflug, konservierender
Bodenbearbeitung (Mulchsaat) und Direktsaat bei entsprechender Sätechnik
keine Ertragsunterschiede erkennen lassen. Von besonderer Bedeutung ist
dabei der nahezu perfekte Erosionsschutz.
 



 

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