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AHO Aktuell - 04.03.2001

Maul- und Klauenseuche: Die Schweiz ist vorbereitet


(aho) - Die schweizerischen Behörden verfolgen die Situation, welche durch
die Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien entstanden
ist, aufmerksam und sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Es sind alle
sinnvollen Massnahmen zur Vorsorge getroffen worden. Die Seuche ist für
Menschen ungefährlich, aber für Klauentiere (Kühe, Schweine, Schafe,
Ziegen, Hirsche) sehr ansteckend und kann zu grossen wirtschaftlichen
Verlusten in der Landwirtschaft führen.

Sofort nach Ausbruch der Seuche in England wurde der Verkehr von tierischen
Produkten zwischen Großbritannien und der Schweiz gesperrt. In den letzten
10 Monaten wurden zudem keine lebenden Tiere mehr aus Grossbritannien
importiert. Um die Einschleppung der Seuche über Drittstaaten zu
verhindern, werden diejenigen Tiere untersucht, die in den letzten
6 Monaten aus EU-Staaten eingeführt wurden.

In den nächsten Tagen erhalten alle Nutztierhalter ein Merkblatt vom
Bundesamt für Veterinärwesen (BVET), in dem sie auf die zu ergreifenden
Vorsichtsmassnahmen hingewiesen werden. Ein Verdacht auf Maul- und
Klauenseuche in einem Hobby-Schafbetrieb, der gestern im Kanton Zürich
aufgekommen ist, hat sich inzwischen als unbegründet erwiesen. Solche
Verdachtsfälle sind allerdings nicht ungewöhnlich und kommen immer
wieder vor.

Bereits am Montag hat das BVET in einer Pressemitteilung an England-
touristen appelliert, keine Lebensmittel tierischer Herkunft in die
Schweiz einzuführen. Zudem werden Flugpassagiere von Großbritannien
in die Schweiz noch im Flugzeug vor dem Mitbringen von Fleisch- und
Milchprodukten gewarnt und angewiesen, während mindestens 7 Tagen
schweizerische Bauernhöfe zu meiden. In den Flughäfen werden Container
aufgestellt, in welche die Esswaren entsorgt werden können.

Eine Impfung der schweizerischen Klauentiere ist derzeit nicht vorgesehen;
denn geimpfte Tiere haben Antikörper gegen das Maul- und Klauenseuche-
Virus im Blut und könnten deshalb nach der Impfung nicht mehr von Tieren
unterschieden werden, welche die Krankheit durchgemacht haben. Wie die EU
gehört die Schweiz in der Klassierung des internationalen Tierseuchenamtes
in Paris zu den Ländern, welche ohne Impfung frei von der Maul- und
Klauenseuche sind. Würden wir von dieser Politik des Nicht-Impfens
abweichen, wäre unser Handel mit Tieren und vielen Produkten tierischer
Herkunft für Jahre behindert. Zudem ist der Schutz, den eine Impfung
bietet, höchst unvollständig. Aus diesen und ähnlichen Gründen hat
bisher nicht einmal das von der Seuche heimgesuchte Großbritannien
beschlossen, seine Tiere zu impfen.

Bundesamt für Veterinärwesen der Schweiz (BVET)
2. März 2001
 



 

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