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AHO Aktuell - 02.03.2001

Schleswig-Holstein dämmt MKS-Risiko weiter ein


(aho) - Überprüfungen des Ministeriums für ländliche Räume, Landesplanung,
Landwirtschaft und Tourismus haben ergeben, dass kein Fleisch von
Klauentieren direkt von Großbritannien nach Schleswig-Holstein eingeführt
worden ist. Jedoch haben die Veterinärbehörden im Kreis Pinneberg jetzt
erfahren, dass seit dem 1. Februar größere Mengen Schweinefleisches aus
Großbritannien über Hamburg nach Schleswig-Holstein geliefert worden sind.
Das Fleisch war in drei Betrieben in Hamburg zerlegt worden, bevor es
nach Schleswig-Holstein gebracht wurde. Die Veterinärbehörden in Schleswig-
Holstein waren darüber weder von dem Hamburger Zerlegebetrieb, noch von
der Hamburger Veterinärbehörde informiert worden.

Die Ministerin für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und
Tourismus, Ingrid Franzen hat aus diesem Grund heute (2. März) die
Hamburger Veterinärbehörden aufgefordert, Schleswig-Holstein alle
Informationen zur Verfügung zu stellen, die Lieferungen von englischem
Fleisch über Hamburg nach Schleswig-Holstein betreffen. In einem Brief
an die Hamburger Gesundheitssenatorin Karin Roth schreibt Ministerin
Franzen: "Um ein Übergreifen der Maul- und Klauenseuche auf den
europäischen Kontinent zu verhindern, ist es von größter Bedeutung, dass
Fleisch aus Großbritannien identifiziert und unschädlich beseitigt wird."

Unterdessen hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft auf Initiative des schleswig-holsteinischen Ministeriums
für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus einen
Erlass für alle Bundesländer herausgegeben, in dem unter anderem folgende
Maßnahmen zur Unterbindung der MKS-Verbreitung bekanntgemacht werden:

· Vernichtung von frischem Fleisch von Klauentieren, das nach dem
1. Februar 2001 aus England nach Deutschland gekommen ist.

· Dies gilt nicht für bereits verarbeitetes Fleisch (Wurstwaren) wenn es
nach seiner Zubereitung einem einheitlich auf die gesamte Substanz
einwirkenden pH-Wert von unter 6 ausgesetzt worden ist, oder so erhitzt
worden ist, dass das MKS-Virus komplett abtötet wird (ab 60 Grad C,
30 Minuten lang).

· Appell an die Wirtschaft, auf den Transport von wirtschaftlichen Gütern,
z.B. Rüben, zu verzichten, die direkt aus Großbritannien kommen.

· Intensivierung der Kontrollen und verstärkte Desinfektionsmaßnahmen
von Transportfahrzeugen mit landwirtschaftlichen Gütern, die aus England
einreisen.

· Innerdeutsche Tiertransporte von Klauentieren sollen nur Direkt-
lieferungen von Betrieb zu Betrieb zugelassen werden um Kontakte
zwischen den Betrieben durch Sammeltransporte zu verhindern.

· Die zeitlich ausgedehnte Sperrung aller Viehmärkte und Sammelstellen
bis auf Weiteres (zuvor bis 6. März verordnet).

Ministerin Franzen: "Mit dieser Rechtssicherheit werden wir in unserem
Land jetzt verstärkt die Häfen und Grenzübergänge kontrollieren und die
Einhaltung dieser Maßnahmen strikt durchsetzen. Unverarbeitetes Fleisch,
das nach dem 1. Februar nach Schleswig-Holstein gekommen ist, wird
vernichtet. Bereits verarbeitetes Fleisch muss so behandelt werden,
dass der MKS-Virus komplett abgetötet wird.

Um das Risiko der Übertragung von MKS soweit wie möglich zu minimieren,
sind diese Maßnahmen gut geeignet. Ich freue mich, dass sich die
Bundesregierung unseren Vorschlägen angeschlossen hat und appelliere
an alle Länder, ebenso vorzugehen."
 



 

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