Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 02.03.2001

Schlachtschweinevermarktung im Blickpunkt


(ISN) - Vor dem Hintergrund der derzeit exzellenten Erlössituation am
Schlachtschweinemarkt verliert die Diskussion über die optimale
Klassifizierung der Schlachtkörper an Bedeutung. Wie wichtig allerdings
weiterhin ein Vergleich der Systeme Auto-FOM und FOM ist, zeigen die
der ISN vorliegenden Berechnungen. Demnach sei zwischen den beiden
Klassifizierungs-systemen keine Preislinearität gegeben und diese
Tatsache werde um so bedeutsamer für die Vermarktung, je stärker der
Kassapreis ansteige. Bei einem Preisniveau von um 2,00 DM/kg Schlacht-
gewicht, so die ISN, lägen Basispreis und Preisfaktor auf dem selben
Niveau; zwischen 2,30 DM und 2,50 DM/kg Schlachtgewicht sei bereits ein
Zuschlag von 0,02 DM/kg Schlachtgewicht gegenüber dem Basispreis gerecht-
fertigt und beim aktuellen Kassapreis von 3,90 DM/kg Schlachtgewicht
müsse der Zuschlag sogar mindestens 0,06 DM/kg Schlachtgewicht betragen.
Die Berechnungen der ISN basierten auf den Daten der Parallel-
klassifizierungen aus der Einführungsphase der Auto-FOM-Klassifizierung.

Um wissenschaftliche Sicherheit in dieser Aussage zu erhalten, befragte
ISN-Vorsitzender Franz Meyer zu Holte den Experten Prof. Dr. Wolfgang
Branscheid bei der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach.
Prof. Branscheid bestätigte in seinem Antwortschreiben gegenüber der
ISN den Tatbestand der Nichtlinearität. Aus wissenschaftlicher Sicht
müsse allerdings die Neuausrichtung der Produzenten in der Sortierung
der Schlachtschweine für das neue Klassifizierungssystem nach Auto-FOM
Berücksichtigung finden. Da hierzu kein Datenmaterial vorliege, müsse
dieser Einfluss zunächst noch überprüft werden, so Prof. Branscheid.

Sehr interessant sei in diesem Zusammenhang, so die ISN, die Veränderung
der Auto-FOM-Maske auf dem Schlachthof der Firma Reisinger in Rheda-
Wiedenbrück. Dort hatte man Mitte Februar bei der Bewertung der Bäuche
deutliche Verbesserungen zugunsten der Lieferanten vorgenommen und sich
damit auch vom Abrechnungsschema der Westfleisch gelöst. Die Westfleisch
habe nach Informationen der ISN Preisanpassungen in Höhe von ca. 0,02
DM/kg Schlachtgewicht für ihre Vertragsmäster vorgenommen. Dieses werfe
m Hause der ISN die kritische Frage auf, ob diese Maßnahmen eventuell
schon als Reaktion auf den Abrechnungs-Missstand beim Auto-FOM zu bewerten
sei und ob sich möglicherweise der Bezug von Schlachtschweinen schwieriger
gestaltet habe. Unabhängig davon dürfe, so die ISN, von dem Ziel einer
einheitlichen Auto-FOM-Abrechnungsmaske aus Gründen der Vergleichbarkeit
nicht abgewichen werden.

Die ISN fordere von den Schlachtunternehmen die Abrechnung mit Zuschlägen
auf Basis der bisher vorliegenden oben genannten Kalkulationen vorzu-
nehmen und eine wissen-schaftliche Neuanalyse dieser Problematik im
eigenen Interesse einzuleiten.


Pressemeldung der Interessgemeinschaft der Schweinehalter
Nord-Westdeutschland e.V. (ISN) vom 02.03.2001
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de