Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 27.02.2001

MKS: Impfungen schützen nicht zu 100%!


(pte/aho) - Obwohl Impfstoffe existieren, sind Massentötungen nach Ansicht
von Wissenschaftlern derzeit die einzige Lösung, um die bei britischen
Schweinen, Schafen und Rindern ausgebrochene Maul- und Klauenseuche (MKS)
in den Griff zu bekommen. Wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist"
berichtet, könne eine Impfung zwar vor der Seuche schützen, sie wirke aber
zumeist nicht bei allen Tieren. Nach Expertenmeinung triff ein Impfschutz
nach einer einmaligen Impfung mit einer ölbasierten Vakzine nach etwa zehn
Tagen ein. Wird ein sogenannter "Aluminiumhydroxid - Impfstoff" eingesetzt,
dürfte eine belastbare Immunität nach etwa 15 Tagen erreicht werden. Der
Impferfolg bei immun-kompetenten Tieren liegt weit über 99%. Kopfschmerzen
bereitet die Tatsache, dass etwa 0,2 - 0,4% aller Rinder wegen einer
Immunschwäche nicht auf einen Impfstoff reagieren und ungeschützt bleiben.

Auch erfolgreich geimpfte Tiere können das Virus bis zu zwei Jahre in sich
tragen und damit direkt oder in Form von Produkten für ungeimpfte Tiere
ein Risiko darstellen.

"Das Vieh bleibt ständig ansteckend. Die Konsequenz daraus ist, dass man
geimpfte und nicht geimpfte Tiere getrennt halten muss. Wenn die Seuche
sehr große Ausmaße annimmt, werden wir möglicherweise impfen, um das
Problem einzudämmen. Aber im Moment ist das nicht die bevorzugte
Vorgehensweise", erläutert Paul Kitching vom britischen Institute for
Animal Health. Gegen eine Impfung sprechen vor allem wirtschaftliche
Gründe. Ein Einfuhrverbot der Europäischen Union für eventuell verseuchte
Produkte würde länger dauern, wenn die Tiere geimpft seien, so Kitching.
Durch Schlachtungen ließe sich die Erkrankung schneller unter Kontrolle
bringen. Routineimpfungen weckten zudem in Verbrauchern die Befürchtung,
dass der Virus nicht eingedämmt sei. Auch sind die Kosten hoch: "Die
Impfung ist sehr teuer und muss jährlich erneuert werden", berichtet Yves
Cheneau vom Animal Health Service der Welternährungsorganisation FAO.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de