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AHO Aktuell - 23.02.2001

Illegale Tierarzneimittel aus dem Osten: Was ist wirklich dran?


(aho) - Seit einigen Wochen überschlagen sich Medienberichte über
illegalen Arzneimittelmißbrauch und "Schweinedoping". Angeblich
besteht in Deutschland ein "gigantischer schwarzer Markt für Tier -
Arzneimittel." Dabei würden nicht zugelassene Rohstoffe illegal
unter anderem aus Bulgarien, Rumänien und China eingeführt. "Hier
gibt es mafiose Strukturen, mit denen auch Missbrauch gefördert
wird. Das Ausmaß sei nicht zu beziffern", berichtet die Presse.
Professor Kroker vom BgVV in Berlin wird in der aktuellen Ausgabe
des Nachrichtenmagazin "Stern" mit des Aussage zitiert, daß
"50 Prozent des Tierarzneimarktes" illegal seien.

Diese erschreckenden Meldungen hat die AHO - Redaktion zum Anlaß
genommen, einmal verschiedene Bundes - und Landesbehörden wie das
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft,
das Bundeskriminalamt (BKA), die Zollfahndungsämtern in Hannover,
Dresden und Frankfurt, das Hauptzollamt Frankfurt, das Bundesinstitut
für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV)
in Berlin, praktizierende Tierärzte, Veterinärmediziner in
Überwachungsbehörden und Hochschulen, Firmenvertreter und
Verbraucherschützer nach konkreten Beweisen oder weiterführenden
Hinweisen zu fragt. Die Antworten waren ernüchternd: Ja, man habe
in der Presse davon gehört, aber konkrete Erkenntnisse, Ermittlungs-
ergebnisse oder Beschlagnahmungen durch den Zoll an den Grenzen oder
Flughäfen sind nicht zu vermelden. Andere Interviewpartner erinnerten
sich an Vorgänge in den achtziger Jahren.

Professor Kroker vom BgVV betonte in einem Telefongespräch, daß er
im Stern falsch und entstellt zitiert wurde. In einem Stern - Interview
hatte er von einer Jahrzehnte zurückliegenden Studie berichtet, die
den Tierarzneimittel - Schwarzmarkt in Deutschland auf 50% des
Marktvolumens bezifferte. Prof. Kroker kann diese Studie weder
bestätigen noch dementieren, da ihm aktuelle Erkenntnisse nicht
vorliegen.

Ein Problem sind nach Angaben verschiedener Zolldienstellen Importe
von Humanarzneimitteln, die im Ausland über das Internet bestellt
wurden und illegale Anabolika für Bodybuilder aus Osteuropa.
 



 

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