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AHO Aktuell - 18.02.2001

BSE: Wurstfabrikant fordert DM 200.000 Schadenersatz von Zeitung


(aho) - Nachdem sich eine Meldung der nordhessischen Regionalzeitung HNA
("Hessische/Niedersächsische Allgemeine") über angebliche Funde von
Rindfleisch in Schweinefleisch-Würsten (Schinken-Pfefferlinge) der
Wurstfabrik Henkelmann als unwahr herausgestellt haben, verlangt die
Firma Henkelmann nach einem Bericht von "Focus online" jetzt Schadenersatz
in Höhe von DM 200.000 von der Regionalzeitung.

Aufgeschreckt von einer reißerischem Schlagzeile: "BSE-Angst: Verbraucher
durch Etiketten getäuscht" hatten Supermärkte die Regale von Würsten aus
dem Hause Henkelmann räumen lassen; Erboste Verbraucher beschimpfen den
Firmenchef telefonisch als "Verbrecher"

Die Etikettenschwindler-These steht laut "Focus online" zu diesem Zeitpunkt
auf einem einzigen Bein, einer DNA-Analyse der Dr. Weßling Laboratorien
GmbH in Münster. Diese Untersuchungsmethode ist lebensmittelrechtlich nicht
zugelassen. 19 Gegengutachter finden keine Rindfleisch-Anteile in der
beanstandeten Wurst. Selbst die Dr. Weßling Laboratorien korrigieren in
einem zweiten Test ihr eigenes Ergebnis. Doch da hat der Wahnsinn die
Verbraucher schon erreicht. Im Internet hat die HNA online vor dem
Etikettenschwindel gewarnt, in Fernseh- und Radiointerviews hat
Chefredakteur
Timpe die Rechercheleistung seiner Redakteure gepriesen. Wurstfabrikant
Henkelmann: "Wir wussten, die Meldung war falsch, aber gegen deren
Maschinerie waren wir nur arme Würstchen."
 



 

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