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AHO Aktuell - 13.02.2001

Fischler: "Kein Landwirt wird zur Schlachtung gezwungen."


Wien (OTS) - In einem Interview in der morgen erscheinenden Ausgabe des
Nachrichtenmagazins NEWS kündigt EU-Agrarkommissär Franz Fischler an,
dass die EU auch den Export von Rindfleisch in Dritte-Welt-Länder im
gleichen Ausmaß fördern werde, wie Lagerung oder Schlachtung und
Entsorgung der Tiere. Fischler begegnet damit Vorwürfen, die EU fördere
die industrielle Vernichtung von Rindern. Das erklärte Fischler im NEWS-
Interview, bevor er seinen Kommissionskollegen Dienstag in Straßburg
ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Rindfleischmarktes
vorlegte. "Wenn Mitgliedstaaten derartige alternative Verwendung für das
Fleisch finden, sollen sie das nützen!" Die Ausfuhr in Entwicklungsländer
sei allerdings problematisch: "Wir würden damit deren Produkte
konkurrenzieren." Es könne nicht sinnvoll sein, "die jungen
Landwirtschaften dieser Länder kaputt zu machen."

Ausdrücklich wies Fischer darauf hin, es gebe kein Schlachtprogramm der
EU: "Kein Bauer wird verpflichtet, auch nur ein Tier zu schlachten. Was
wir anbieten ist lediglich die Übernahme der Finanzierung, wenn sich
Schlachtung und Entsorgung von Überschüssen nicht vermeiden lassen."
Selbstverständlich werde die EU alle Möglichkeiten der Lagerung
ausschöpfen: "In den letzten zwei, drei Wochen haben wir 50.000 Tonnen
eingelagert. Das wird jetzt Woche für Woche so weiter gehen. Am Ende
des Jahres aber werden die Lager bis an die Decke voll sein." Insgesamt
könnten 2001 an die 1,2 Millionen Tonnen Fleisch unverkäuflich liegen
bleiben, das sei mehr, als die Lagerkapazität ausmache.
 



 

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