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AHO Aktuell - 08.02.2001

Büffel statt BSE?


(pug) Die BSE-Krise hat Landwirte und Verbraucher gleichermaßen
verunsichert. Beide sorgen sich um die Sicherheit unserer mit dem Rind
erzeugten Lebensmittel. Die betroffenen Landwirte sehen sich zusätzlich
noch in ihrer Existenz bedroht. Vor diesem Hintergrund gewinnt die
Diskussion um sogenannte "alternative Nischen" in der Tierproduktion
eine neue Aktualität. Die Haltung nicht traditioneller Nutztiere hat
bereits eine längere Geschichte: Damwild, Strauße, Llamas, Nutria, um
nur die Bekanntesten zu nennen. Derzeit werden wieder größere Mengen von
Känguru-, Krokodil-, Antilopen und Rothirschfleisch aus Übersee
importiert.

Ein Arbeitsgespräch des Instituts für Tropentierhygiene und des
Deutschen Büffelverbandes e.V. geht der Frage nach, inwieweit der
bereits in Südosteuropa heimische Haus- oder Wasserbüffel auch eine
Alternative für Mitteleuropa sein könnte. In Großbritannien gibt es
bereits einen Büffelbestand von 2000 Kopf. In Deutschland stehen derzeit
600 Büffel in 70 Betrieben. Die Tendenz ist zunehmend. Die Haltung von
Hausbüffeln in Deutschland zum Zwecke der Milch- und Fleischproduktion
ist aber noch mit vielen Fragezeichen versehen. Aus den subtropischen
und tropischen Ländern liegt eine Fülle von Informationen über die
Hausbüffelhaltung und die aus Büffelmilch und Büffelfleisch
hergestellten Lebensmittel vor. Internationale Tierzuchtfachleute rühmen
den Hausbüffel geradezu als eine wunderbare Ressource, die es auf- und
auszubauen gelte. Aber das gilt bislang eben nur für die Länder des
Südens.
Unter den in Deutschland herrschenden wirtschaftlichen Verhältnissen und
den ökologischen Rahmenbedingungen sind Reproduktion, Ernährung,
Leistungen, Selektion, Haltungstechnik, Gesunderhaltung, Verarbeitung
und Vermarktung der Lebensmittel aus Büffelmilch und Büffelfleisch und
damit die Wirtschaftlichkeit der Büffelhaltung bisher noch unbekannte
Größen. Auch ist der Büffel im deutschen Tierzuchtgesetz bislang noch
nicht als landwirtschaftliches Nutztier anerkannt. Die Veranstaltung
findet statt am Freitag, 16. 2. im Institut für Tropentierhygiene im
Kellnerweg 6 (Nordgebiet). Sie beginnt um 11 Uhr und endet mit einem
Pressegespräch (mit "Büffelbesichtigung"!) um 14 Uhr, zu dem die
Kolleginnen und Kollegen der Medien herzlich eingeladen sind.


Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, 08.02.2001
 



 

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