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AHO Aktuell - 07.02.2001

Erste BSE-Forschungsergebnisse in fünf Jahren möglich


Greifswald (pte) - Mindestens fünf Jahre wird es dauern, bis es erste
Forschungsergebnisse zur Rinderseuche BSE gibt. Das erklärte der Leiter
der deutschen Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (BFAV)
Thomas Mettenleiter. Vermutlich vier bis sechs Jahre beträgt allein die
Inkubationszeit, wie Agrar-Net berichtet.

"Ein wichtiger Versuch wäre, einen Tierbestand gleichzeitig zu infizieren,
Teile davon in bestimmten Abständen zu schlachten und herauszufinden, wann
der Erreger das Gehirn befällt", erläuterte Mettenleiter und schlägt vor
"statt Herden abzuschlachten, Bestände, in denen Prionen sicher vorkommen,
der Forschung zuzuführen". Anhand der Untersuchungen könne festgestellt
werden, welche Bereiche des Organismus befallen werden und bei welchen
dies ausgeschlossen werden könne, ob der Erreger über das Blut weiterge-
leitet wird oder direkt das zentrale Nervensystem ansteuert.

"Die Inkubationszeit ist für uns ein schwarzes Loch", sagt Mettenleiter.
Sehr viel spreche für die Prionentheorie, aber es gebe keine letzte
Sicherheit. Die krank machenden Prionen sind falsch gefaltete Eiweiße.
Um ein Tier krank zu machen, sind zehn hoch fünf solcher Prionen-Moleküle
notwendig. Gemäß der Hypothese werden Oberflächenproteine umgefaltet. Die
höchste Erregerzahl wird im Gehirn eines Rindes gefunden, deshalb können
nur tote Tiere getestet werden. Bei Rindern, die jünger als 24 Monate
sind, ist die Konzentration der Erreger so gering, dass ein Test versagt.
Zudem ist mittels Schnelltest BSE nur maximal sechs Monate vor dem
Ausbruch der Krankheit feststellbar. Die Tests weisen das Vorhandensein
von fehlgefalteten Prionenproteinen nach.

Die Angst der Konsumenten vor BSE vergleicht er mit dem "Radar-
fallenphänomen". "Nach dem Blitzen braucht man nicht mehr langsamer
zu fahren", so Mettenleiter und "für den, der in den vergangenen
zehn Jahren Rindfleisch gegessen hat, macht es keinen Sinn, jetzt
damit aufzuhören".
 



 

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