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AHO Aktuell - 31.01.2001

Warnung vor Gesundheitsrisiken durch Klärschlamm


Hamburg (ots) - Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel
Höhn hat vor gesundheitlichen Risiken durch die Verwendung von
Klärschlamm als Dünger in der Landwirtschaft gewarnt. "Belasteter
Klärschlamm aus städtischen Regionen gehört nicht auf den Acker",
sagte die Grünen-Politikerin in der jüngsten Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT. Die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe
könnten in die Pflanzen gelangen und "letztlich auch in den
menschlichen Körper", sagte Frau Höhn.

In dem Reststoff aus den kommunalen Kläranlagen "konzentrieren"
sich nach Aussage von Frau Höhn die Schadstoffe, die mit dem Abwasser
von Haushalten und Betrieben in die Kanalisation eingeleitet werden.
"Wenn wir den Klärschlamm auf den Acker bringen, finden wir dort auch
die ganze Palette der Schadstoffe wieder", sagte die Düsseldorfer
Umweltministerin. Gleichzeitig kritisierte sie, dass der
Schadstoffgehalt des Klärschlamms nur unzureichend kontrolliert
werde. Entdeckt werde nur, "was wir auch messen. Wir leben also vom
Prinzip Hoffnung."

Wenig belasteter Klärschlamm kann nach Höhns Ansicht auch in
Zukunft landwirtschaftlich verwertet werden. Hochbelastetes Material
müsse dagegen verbrannt werden. Der Wasserpreis steige dadurch pro
Kubikmeter um rund 10 Pfennig. Das sei "vertretbar".

Den Landwirten, die bisher für die Ausbringung von Klärschlamm
entlohnt werden, kündigte Frau Höhn an, die gesamte Finanzierung der
Landwirtschaft "auf den Prüfstand" zu stellen. In Zukunft müsse sie
am Umwelt- und Verbraucherschutz ausgerichtet werden. Es leuchte ihr
dagegen nicht ein, die hart arbeitenden Bauern für Aktivitäten zu
entlohnen, deren Resultate der Staat später teuer reparieren müsse.
"Wohin das führen kann, zeigt BSE", sagte Bärbel Höhn in der ZEIT.

ZEIT Nr. 06/2001 mit Erstverkaufstag, Donnerstag, 1. Februar 2001
 



 

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