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AHO Aktuell - 31.01.2001

Schweinemast: Gibt es ein wirtschaftlich ideales Mastendgewicht?


(aid) - In der Schweinemast errechnen sich die Schlachterlöse je Kilogramm
Schlachtkörpergewicht aus dem Basispreis und den Zu- oder Abschlägen
entsprechend dem Magerfleisch- oder Fettanteil sowie Unter- oder
Übergewicht. Modellversuche der Sächsischen Landesanstalt fuer
Landwirtschaft zur Ermittlung eines optimalen Mastendgewichts von 110, 120
oder 130 Kilogramm ergaben, dass für Börge sowohl bei Hoch- als auch
Niedrigpreisniveau das optimale Endgewicht bei 120 Kilogramm und bei den
weiblichen Tieren bei 130 Kilogramm liegen könnte. Wirtschaftlich relevant
erwiesen sich die biologischen Leistungsparameter: Masttagszunahmen,
Futterverwertung, Schlachtausbeute und Verlustgeschehen, die sich in den
Tiereinsatz- und Futterkosten sowie der Anzahl der Umtriebe niederschlugen.
Mast- und Schlachtleistung sowie die Fleischqualität veränderten sich mit
den Ausstallungsgewichten. Höhere Endgewichte waren verbunden mit fetteren
Schlachtkörpern, wobei der Rückenspeck bei den Börgen erheblich dicker
war als bei den weiblichen Tieren. Die Fleischbeschaffenheit, definiert
über den pH-Wert, wurde als überwiegend mangelhaft eingestuft, wobei sich
diese ungünstige Veranlagung mit höheren Mastendgewichten zunehmend
negativer auswirkte. Fettere Schweine schienen bei genetischer Veranlagung
auf die Transport- und Schlachtbelastungen stärker zu reagieren als
leichtere Tiere. Dagegen wurden die schwereren Tiere geschmacklich besser
bewertet, was auf den höheren Fettgehalt im Muskelfleisch zurückgeführt
wurde. Bei der Berechnung der Schlachterlöse wurden ein niedriger (1,80 DM)
und ein höherer (2,80 DM) Basispreis pro Kilogramm Schlachtgewicht
zugrundegelegt. Mit zunehmendem Mastendgewicht sanken durchweg die
Auszahlungspreise pro Kilogramm Schlachtgewicht. Bei weiblichen Tieren, die
prinzipiell besser bewertet wurden, sank der Kilo-Preis kontinuierlich, bei
den Börgen war das weniger deutlich. Die Auszahlungspreise pro Tier stiegen
dagegen mit höherem Endgewicht. Bei hohen Basispreisen wirkt sich dies
besonders positiv aus. Bei niedrigen Schlachtpreisen fallen dann dagegen
die höheren Futterkosten stärker ins Gewicht. Dabei ist es wichtig, dass
sich die Futterverwertung mit höherem Mastgewicht nicht zu sehr
verschlechtert.

Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass lange Mastzeiten die Anzahl
möglicher Umtriebe im Stall reduzieren. Wegen der individuellen bzw.
genetischen Unterschiede der Mastschweine empfiehlt es sich jedoch, die
Tiere nicht allein nach einer fixen Gewichtsgrenze, sondern je nach
Zunahmeniveau und erreichtem Speckmass auszuwählen.

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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