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AHO Aktuell - 29.01.2001

BSE bei Wildtieren?


(aho) - In Zusammenhang mit Fernsehberichten ("Report München"), wonach
auch Wildtiere von BSE betroffen sein können (durch die Verfütterung von
Wildfertigfutter, das Tiermehl enthält), weist das saarländische Umwelt-
ministerium auf folgendes hin:
Im Saarland ist die Wildfütterung durch das Saarländische Jagdgesetz vom
25. Mai 1998 generell verboten. Ausnahmen hiervon sind nur mit Genehmigung
der Jagdbehörde erlaubt. Erlaubt sind dagegen die so genannten Kirrungen
für Schwarzwild (Wildschweine). Bei diesen Kirrungen werden gelegentlich
kleinere Mengen von Futter ausgestreut, um Wildschweine anzulocken, um sie
sicherer erlegen zu können. Für diese Kirrungen sind jedoch ausschließlich
Getreide, Kartoffeln und Äpfel zulässig.Der SaarForst Landesbetrieb hat
für den Bereich der staatlichen Eigenjagden diese Kirrerlaubnis im Sommer
letzten Jahres noch weiter eingeschränkt, insbesondere aus wildbiologischen
Gründen. "Für den jagdlich selbst bewirtschafteten Staatswald ist deshalb
auszuschließen, dass das Wild mit unerlaubten Mitteln gefüttert wird", so
der Chef des SaarForst Landesbetriebes, Dr. Axel Klein. "Uns ist diese
Information wichtig, denn viele Verbraucher sind etwa für den Festtags-
braten auf Reh- und Wildschwein aus heimischen Feldern und Wäldern
umgestiegen, wohl wissend, dass die Nutzung von Wild-fleisch eine
artgerechte und ökologisch unbedenkliche Form der Fleischgewinnung ist",
so SaarForst-Chef Klein.

Die ARD hatte am 22. Januar in "Report" München über eine neue Variante
der BSE-Verseuchung von Fleisch berichtet. Für Insider nicht überraschend
wurde auf die vielerorts immer noch gängige, aber unsinnige Praxis des
Fütterns von Schalenwild (Rot-, Schwarz- und Rehwild) hingewiesen.
Wildbiologisch unsinnig deshalb, weil es für Wildtiere, abgesehen von
großen Naturkatastrophen, keine so genannten Notzeiten gibt. Wild lebende
Tiere sind hervorragend an winterliche Verhältnisse angepasst und bedürfen
keinerlei Unterstützung durch die Jäger. Gesundheitlich problematisch und
in seinen Auswirkungen kaum abschätzbar kann diese Praxis jedoch dann
werden, so "Report", wenn industrielles "Wildfertigfutter" mit Tiermehl
angereichert ist.


Pressedienst des Saarlandes
Ministerium für Umwelt
29. Januar 2001 - 16:00
 



 

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