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AHO Aktuell - 23.01.2001

BSE - Testalter: Bundesregierung muss hier europaweit aktiv werden


Nach einem Gespräch mit dem Ersten Sekretär der Britischen Botschaft, Herrn
Gareth H. Steel über die BSE-Problematik in Großbritannien und in den
anderen europäischen Staaten erklärt der saarländische Staatssekretär
Josef Hecken:

"Wenn in der kommenden Woche die Eilverordnung der Bundesregierung in Kraft
tritt, wonach in Deutschland alle Schlachttiere ab 24 Monaten zwangs-
betestet werden müssen, so wird die saarländische Landesregierung mit
einer neuen Initiative über den Bundesrat darauf hinwirken, dass die
Bundesregierung diese Zwangsbetestung jüngerer Tiere auch EU-weit
durchsetzt. Das ist die erste Bewährungsprobe für die neue Ministerin
für Verbraucherschutz und für die neue Bundesgesundheitsministerin.

Nachdem die Testverfahren mittlerweile auch schon für Tiere ab 20 bis
24 Monaten relativ zuverlässig sind, gibt es überhaupt kein sachliches
Argument mehr dafür, europaweit nur Tiere ab 30 Monaten zu betesten. Wer
nichts vertuschen will, sondern für Transparenz und Ehrlichkeit im
Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher steht, der muss so früh
wie möglich kontrollieren. Die Kontrollverfahren in Gestalt der
Schnelltests sind vorhanden, sie liefern relativ belastbare Ergebnisse.
Wenn das so ist, dann muss man die Tests auch durchführen, denn die
Menschen nicht nur in der Bundesrepublik, sondern in ganz Europa haben
einen Anspruch darauf, so gut wie irgend möglich vor BSE geschützt zu
werden.

Völlig unverständlich ist es mir, wenn hiergegen als Argument nur auf
die damit verbundenen Kosten verwiesen wird. Trotz aller Probleme leben
wir in der EU in wirtschaftlichem Wohlstand. Angesichts dieser Situation
kann und darf doch niemand ernsthaft vortragen, dass der Schutz von
Menschenleben am Geld für die Betestung von jüngeren Tieren scheitern
soll. Jede Mark die hier ausgegeben wird, kann besser nicht angelegt
werden: sie vermeidet nicht nur erhebliche gesamtgesellschaftliche
Folgekosten, sondern kann unter Umständen auch helfen, unendlich viel
Leid bei Menschen zu verhindern, die vor Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen
bewahrt werden!"

Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales
Pressedienst des Saarlandes
23. Januar 2001 - 13:30
 



 

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