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AHO Aktuell - 22.01.2001

Grippe gefährlicher als BSE, Ebola und AIDS


Hamburg (ots) - Nicht Aids, Ebola oder neuerdings BSE, sondern die
Grippe ist die am meisten unterschätzte Seuche der Gegenwart. Dabei
sterben allein in Deutschland an den Folgen der Grippe-Infektion
jährlich dreimal mehr Menschen als im Straßenverkehr, weltweit über
eine Million. Unterdessen fahnden Forscher rings um den Globus nach
Influenza-Viren, die - weil sie ständig ihre Gestalt wechseln - zum
Killer mutiert sein können, wie das Hamburger Reportage-Magazin GEO
in seiner Februar-Ausgabe berichtet.

Während sich nach Auskunft des Nationalen Referenzzentrums für
Influenza in Hannover seit der zweiten Januar-Woche die Anzeichen für
eine neue Grippe-Welle in Deutschland mehren, versuchen Experten
unter anderem noch immer zu enträtseln, warum das Grippe-Virus H1N1
im Winter 1918/19 weltweit 40 Millionen Menschen töten konnte - denn
sie befürchten, dass sich wiederholen könnte, was damals geschah. In
ihren Labors analysieren sie Proben aus 70 Jahre alten Massengräbern
und aus Gewebearchiven, um den tödlichen Code von H1N1 zu
entschlüsseln.

Als Epizentrum aktueller Influenza-Epidemien gilt China, besonders
Hongkong mit seinen Geflügelmärkten; von dorther stammen neue,
gefährliche Virus-Typen. Seit der Beinahe-Katastrophe von 1997, als
ein besonders aggressives Vogel-Grippe- Virus völlig unerwartet auf
Menschen übersprang und ein Drittel der Infizierten tötete, werden
dort an allen Vogel-Spezies Grippe-Schnelltests vorgenommen,
berichtet GEO.

Doch das Hauptproblem für die Forscher bleiben die
Unberechenbarkeit und das Ausbreitungstempo neu auftretender
Virus-Typen. Haben die Experten ausgemacht, welche Erregerstämme den
Zug um die Welt anführen, bleiben in der Regel nur sechs Monate Zeit
für die Herstellung geeigneter Impfstoffe. Am meisten gefährdet von
jährlichen Grippe-Epidemien sind Kleinkinder und ältere Menschen.

Amerikanische Wissenschaftler wollen nun versuchen, das Genom des
bislang verheerendsten Grippe-Virus H1N1 unter
Hochsicherheitsbedingungen nachzubauen, um ihm auf die Schliche zu
kommen. "Wir arbeiten unter Zeitdruck, um ,den Täter' zu fassen",
wird der amerikanische Pathologe Jeffery Taubenberger in GEO zitiert,
"denn er kann jederzeit wieder zuschlagen".

Für Rückfragen und Belege
Gabriele Pfau
Presse und Information
Telefon: (040) 3703-2157
Telefax: (040) 3703-5748
e-mail: pfau.gabriele@geo.de
 



 

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