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AHO Aktuell - 22.01.2001

Österreich: Sima fordert Verbot antibiotische Leistungsförderer


Wien (SK) Ein generelles Verbot von Antibiotika als Leistungsförderer in
der Tierzucht forderte heute SPÖ-Umweltsprecherin und Molekularbiologin
Ulli Sima. "Derzeit sind in Österreich noch immer vier verschiedene
Antibiotika in der Tierzucht zugelassen. Völlig gesunde Tiere werden
damit vollgepumpt, nur damit sie schneller wachsen", kritisiert Sima
die perverse Praxis scharf. "Nur zur Profitmaximierung werden auf
heimischen Bauernhöfen ganz legal und ohne medizinische Notwendigkeit -
den Tieren Arzneimittel verabreicht. Dadurch kommt es zu hyperresistenten
Keimen, die mit gängigen Antibiotika nicht mehr bekämpft werden können.
Bei einer Infektion wirken dann die eingesetzten Antibiotika einfach nicht
mehr", warnt die Umweltsprecherin. "Die Gefahr für die Konsumenten ist
nicht kalkulierbar. Der Chef-Tierarzt der Bayer-Werke Austria, Holger
Uhlig, schätzt das Risiko wegen einer Antibiotika-Resistenz nicht mehr
wirkungsvoll behandelt werden zu können und daran zu sterben, größer
ein, als an den Folgen von BSE zu erkranken. "Landwirtschaftsminister
Molterer muss ein sofortiges Verbot für die vier noch zugelassenen
Leistungsförderer in Österreich verhängen, will er sich noch einen
Rest von Glaubwürdigkeit bewahren. Daneben muss Österreich auf EU-Ebene
eine Initiative für ein generelles Verbot der vier Leistungssteigerer
machen", so Sima. In Österreich zugelassen sind heute die vier
Antibiotika Avilamycin, Flavophospholipol, Monensin und Salinomycin.

"Wie die BSE-Krise zeigt der aktuelle Skandal um die Schweinemast -
bei dem illegale Arzneimittel eingesetzt wurden - die Auswüchse einer
völlig verfehlten Agrarpolitik. Trotz wiederholter Information des
zuständigen Ministers wurde nichts gegen den illegalen Einsatz
von Medikamenten in der Tierzucht unternommen." Sima kritisierte die
bisherige Untätigkeit des Ministers im aktuellen Schweinemast-Skandal:
"Der Minister muss schon seit langem vom Einsatz illegaler Medikamente
gewusst haben, hat aber nicht entschieden genug gehandelt. Er ist somit
mitverantwortlich für den jahrelangen Missbrauch", so die Umwelt-
sprecherin. Die völlig verunsicherten Konsumenten wissen nach BSE und
Schweineskandal ohnehin nicht mehr, was sie noch essen können. Ein
generelles Umdenken in der Landwirtschaftspolitik in Richtung
Ökologisierung ist die einzige Maßnahme, um das Vertrauen der
Konsumenten wieder zurückzugewinnen."

Rückfragehinweis: Ulli Sima, 0664/23 063 67
Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (01) 53427-275
http://www.spoe.at
 



 

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