Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 19.01.2001

Österreich: Neuer Fleischskandal mit dramatischem Ausmaß

"Bis zu 50 Prozent der österreichischen Schweine betroffen."


Wien (OTS) - Der nun aufgeflogene Skandal um Medikamente in
österreichischem Schweinefleisch hat wesentlich dramatischere Ausmaße,
als bisher bekannt ist, meldet das Nachrichtenmagazin FORMAT in seiner
am Montag erscheinenden Ausgabe.

Die wichtigsten Fakten:

+ Österreichische und Deutsche Kriminalbeamte haben, so berichtet
FORMAT in den vergangenen Tagen insgesamt 60 Hausdurchsuchungen bei
Bauern in der Steiermark, in Niederösterreich, Oberösterreich und
Bayern sowie bei zwei bayerischen Tierärzten vorgenommen, die in
Österreich tätig sind. Die betroffenen sind verdächtigt, illegale
Medikamente in der Schweinezucht eingesetzt zu haben

+ Ein FORMAT vorliegender Zwischenbericht (Aktenzahl GZ P-93.510/00-UM)
des leitenden Ermittlers Josef Friedl ( Kriminalabteilung NÖ) kommt zu
folgendem Schluß: " Es kann von einer nicht kalkulierbaren, latenten
Gefahr für die Bevölkerung ausgegangen werden."

+ Die Ermittler sind bei ihren mehr als ein Jahr andauernden Recherchen
auf insgesamt 131 mißbräuchlich an österreichischen Schweinen verwendeten
Präparaten gestoßen. Darunter befinden zahlreiche sich die krebserregende
und erbgutschädigende Substanz Olaqindox, zahlreiche Antibiotika wie
etwa Dexa-Tomanol, das Hormon Östrogen und viele andere, berichtet FORMAT

+ Experten schlagen deshalb im FORMAT-Interview Alarm. Holger Uhlig,
Leiter der Abteilung Tierarzneimittel bei Bayer Austria AG: " Illegale
Arzneimittel in der Schweinezucht sind gefährlicher als BSE...die
Wahrscheinlichkeit, aufgrund resistenter Keime aus der Tiermast nicht
mehr antibiotisch behandelt werden zu können und daran zu sterben, ist
größer, als sich die Kreutzfeld-Jacob-Krankheit zu holen."

Der renommierte Innsbrucker Universitätsprofessor Klaus Rhomberg sowie
der Gerichtgutachter Michael Schönbauer warnen in FORMAT vorliegenden
Studien vor anaphylaktischen Schocks, die durch den Konsum von
kontaminiertem Schweinefleisch ausgelöst werden können und die im
Einzelfall tödlich enden.

+ Die Ermittelnden Beamten gehen , berichtet FORMAT weiter, davon aus,
daß es sich bei den nunmehr festgestellten Fällen von Medikamenten-
mißbrauch "Nur um die Spitze des Eisbergs handelt." (Major Karl Kuhn,
Kripo). Sowohl Gutachter Rhomberg als auch der Präsident der steirischen
Tierärztekammen, Franz Krispel, werden von FORMAT mit der Einschätzung
zitiert, daß "50 Prozent der in Österreich produzierten Schweine mit
illegal gehandelten Medikamenten behandelt wurden".

Rückfragehinweis: FORMAT Chefredaktion, Tel. 01/ 21755-4110
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de