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AHO Aktuell - 17.01.2001

Bartels-Initiative "kontra Separatorenfleisch"

"Bund muss in Brüssel aktiv werden"


(aho) - Es dürfe nicht länger akzeptiert werden, dass bei der
Herstellung von Massenware unter Kostengesichtspunkten Material verwendet
wird, das aufgrund der Manipulationsmöglichkeiten vor, während und nach
der Herstellung einen erheblichen Unsicherheitsfaktor darstellt und dessen
Überwachbarkeit mehr als fraglich ist, kritisierte heute erneut
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels. Das habe er jetzt auch
der neuen Bundesverbraucherschutzministerin schriftlich mitgeteilt und
Frau Künast gleichzeitig aufgefordert, diesbezüglich in Brüssel aktiv zu
werden, fügte Bartels hinzu.

Ohne unterstellen zu wollen, dass alle, die Separatorenfleisch herstellen
bzw. es verwenden, unredlich handeln würden, halte er ein generelles Verbot
für dringend erforderlich, um - entsprechend dem Zielansatz beim
Verfütterungsverbot für vom Tier stammenden Proteinen und Fetten - jede
Betrugsmöglichkeit auszuschließen und absolute Transparenz herzustellen.
"Ich weiß sehr wohl, dass dies eine Maßnahme mit erheblichen
wirtschaftlichen Auswirkungen ist, einen anderen Weg sehe ich aber nicht,
wenn das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher wieder hergestellt
werden soll. Wir sind nicht in einer Situation, die das Herumkurieren an
Symptomen zulässt, hier muss eine durchgreifende Therapie erfolgen, auch
wenn sie für einige schmerzhaft ist", so Bartels wörtlich.

Bartels wies ferner auf den erforderlichen EU-weiten Ansatz hin: "Es nützt
uns wenig, wenn wir in Deutschland tätig werden und weiterhin entsprechend
hergestellte Ware aus anderen Mitgliedsstaaten bzw. Drittländern zu
günstigen Preisen in den deutschen Markt kommt. Verbraucherinnen und
Verbraucher sollten bereit sind, für mehr Sicherheit und Transparenz
auch etwas tiefer in das Portemonnaie zu greifen und deshalb unsere
Initiative - auch bezüglich der grenzüberschreitenden Wirkung - deutlich
unterstützen".

Außerdem machte Bartels auf eine aktuelle Äußerung des Wissenschaftlichen
Lenkungsausschusses der Kommission vom 12.01.2001 zur Frage der Sicherheit
der Verwendung von Rinderknochen bei der Separatorenfleischherstellung
aufmerksam, in der dieser die Praktikabilität der Unterscheidung von
Knochen von Tieren unterschiedlicher Altersstufen und von Knochenfragmenten
unterschiedlicher Knochen als bedenklich dargestellt hat.

Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, Hannover
16.01.01
 



 

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