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AHO Aktuell - 16.01.2001

Erster BSE-Verdachtsfall im Saarland

Schnelltestergebnisse im Grenzbereich


(aho) - Es gibt den ersten BSE-Verdachtsfall im Saarland. Ein Schnelltest
an einem am Freitag, dem 12. Januar 2001 geschlachteten 25 monatigem
(25.11.1998) Tier (Limousin) aus dem Landkreis Saarlouis hat bei der
Untersuchung im Staatlichen Institut für Gesundheit und Umwelt einen
schwach positiven Befund auf BSE-Prionen ergeben. Auch ein Wieder-
holungstest führte zu einem schwach positiven Ergebnis. Drei andere
Tiere aus dem gleichen Viehbestand, die ebenfalls am Freitag geschlachtet
worden sind, hatten eindeutig negative Testergebnisse.

Entsprechend der im zentralen Krisenstab Tierseuchenbekämpfung bundesweit
verbindlich festgelegten Verfahrensweise wird derzeit eine Untersuchung
in der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten in Tübingen durchge-
führt, die Gewissheit bringen wird. Mit dem Befund der Bundesforschungs-
anstalt ist frühestens am Freitag, dem 19. Januar 2001 zu rechnen.

Das Tier, auf das sich der Verdacht bezieht, wurde im Saarland geboren
und stammt aus einem Betrieb mit 102 Tieren.

Der Betrieb ist auf Anweisung des Gesundheitsministeriums gesperrt
worden. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Bundesforschungsanstalt
besteht damit für diesen Betrieb ein Schlachtverbot, der Bestand ist
gesperrt und aus Sicherheitsgründen ist auch die Verwertung der Milch
untersagt worden. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen ist das gesamte
Schlachtgut des Schlachttages aus dem Betrieb, in dem das Tier
geschlachtet wurde, vom Gesundheitsministerium beschlagnahmt worden.
Mit dieser Beschlagnahmung des gesamten Schlachtgutes und dem
Verwertungsverbot für Milch geht das Gesundheitsministerium über die
derzeit geltenden Standards hinaus, um im Interesse eines weitest
gehenden Verbraucherschutzes soweit als möglich, Gefährdungen
auszuschließen.

Dass diese Politik der Vorsicht und des möglichst weitgehenden
Verbraucherschutzes richtig ist, bestätigt der jetzt aufgetretene
Verdachtsfall. Das BSE-verdächtige Schlachttier ist erst 25 Monate alt
und ist nur deshalb ermittelt worden, weil im Saarland aufgrund der
vom Gesundheitsministerium und Fleischerinnung getroffenen Vereinbarung
auch Schlachttiere im Alter von unter 30 Monaten betestet werden. Wäre
hier im Lande nur das gemacht worden, was EU-und bundesweit zwingend
vorgeschrieben ist, so wäre dieser Verdachtsfall überhaupt nicht
aufgetreten und das Fleisch unbeanstandet auf den Tischen der
Verbraucher gelandet. Unsere besondere Vorsicht, die auch von den
Metzgern und Bauern im Lande offensiv mitgetragen wird, hat sich hier
also bewährt.

Sollte sich in der Untersuchung durch die Bundesforschungsanstalt das
Ergebnis der Schnelltests nicht bestätigen, so werden die angeordneten
Maßnahmen aufgehoben. Im Falle einer Bestätigung wird das Gesundheits-
ministerium unverzüglich weitergehende Maßnahmen ergreifen. Dabei wird
auch die Tötung des gesamten
Rindviehbestandes in dem betroffenen Betrieb angeordnet werden, denn im
Interesse der Verbraucher müssen auch hier alle erdenklichen potentiellen
Gefährdungen ausgeschlossen werden, solange es kein Testverfahren gibt,
mit dem lebende Tiere auf BSE untersucht werden können.

Angesichts der nur schwach positiven Ergebnisse in den BSE-Schnelltests
lässt sich eine Prognose über das endgültige Ergebnis derzeit nicht
abgeben. Unklare Ergebnisse beim BSE-Test sind nicht ungewöhnlich. Die
Laborwerte werden anhand einer Skala interpretiert: Oberhalb einer
bestimmten Marke gilt der Test als positiv. Diese Linie haben die
Schnelltests nur knapp überschritten, so dass es sich um einen
Verdachtsfall im Grenzbereich handelt. Trotzdem geht die
Landesregierung im Interesse des Verbraucherschutzes, der neben
Kontrollen auch Transparenz und Ehrlichkeit voraussetzt, auf Nummer
sicher.

Pressemeldung vom 16.01.2001
Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes
 



 

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