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AHO Aktuell - 15.01.2001

BSE-Test: Schweizer Forscher drohen mit Rückzug


Mainz (ots) - Nach Informationen von "Kennzeichen D" werden die
BSE-Tests von Gehirnproben von Schlachtrindern in Deutschland oft
unprofessionell und unter Missachtung wissenschaftlicher Vorgaben
durchgeführt, so dass die Ergebnisse ein falsches Bild vom
Gesundheitszustand der Tiere vermitteln. Dies berichtet das
ZDF-Magazin am Mittwoch, 17. Januar 2001, 22.45 Uhr.

Gegenüber "Kennzeichen D" bestätigte der Sprecher der Schweizer
Prionics AG, Dr. Markus Moser (Universität Zürich), schwere Mängel
bei den Laboranalysen zur Feststellung der Erreger des Rinderwahns.
Die von ihm und seinen Kollegen entwickelten Tests fänden in der
Bundesrepublik zur Zeit "unter sehr starkem Druck" statt, "im
abgekürzten Verfahren nach der Methode Schnell-schnell und nicht
mehr, wie sie ursprünglich konzipiert waren", kritisierte der
Prionenforscher. "Wir haben einen internationalen Ruf zu verlieren
und werden nicht mitmachen bei einer solchen Bewegung". Moser schloss
nicht aus, dass die Prionics AG sich als "letzte Konsequenz" vom
deutschen Markt zurückzieht.

Verärgert sind die Schweizer auch über die Behinderung des von der
EU-Kommission in Brüssel anerkannten Kontrollverfahrens durch
deutsche Behörden. "Es wurde von Anfang an Druck ausgeübt von der
Bürokratie, zum Teil auch von der Fleischwirtschaft, eben keine
BSE-Tests in Deutschland durchzuführen", sagte Moser. Erst am 1.
Dezember 2000 hatte die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten
der Tiere in Tübingen den Test für Deutschland amtlich zugelassen
(Zulassungsnummer: "BFA/BSE/1/2000"). Mehrere Privatinstitute hatten
zuvor bereits mit vorläufiger Erlaubnis durch Länderbehörden
Gehirnproben von Schlachtrindern auf BSE untersucht.

Bisher hat das Züricher Team nach eigenen Angaben 80.000 "Kits"
(Test-Reagenzien) an deutsche Labors geliefert, von denen jedoch ein
Großteil noch nicht verbraucht worden sein soll. Für Rückfragen steht
die "Kennzeichen D"-Redaktion unter den Rufnummern 030/2099-1302/1303
oder den Faxnummern 030/2099-1305/1306 gern zur Verfügung.


Rückfragen bitte an:
ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
 



 

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