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AHO Aktuell - 15.01.2001

BSE-Risiko bei Frischzellentherapie mit Organextrakten vom Rind


Die Hessische Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn hat auf das Risiko
einer möglichen Infektion mit BSE-Erregern bei der Frischzellentherapie
hingewiesen. "Dies betrifft die Verwendung von Frischzellen mit Organ-
extrakten vom Rind", erklärte sie heute in Wiesbaden. Vor dem Hintergrund
der ersten BSE-Fälle in Deutschland sei eine Risikoneueinstufung dieser
Präparate notwendig.

Die Ministerin rief Ärzte und Heilpraktiker auf, Patienten vor der
Anwendung solcher Präparate auf die Gefahr der Übertragung von BSE-
Erregern, ggf. auch auf die Bedenklichkeit dieser Arzneimittel,
hinzuweisen. In jedem Fall sei eine schriftliche Einverständniserklärung
notwendig, die auch den Inhalt der Aufklärung beinhalte. Das
Sozialministerium habe die zuständigen Kammern und Verbände in Hessen
entsprechend informiert. In Hessen haben 40 Ärzte und Heilpraktiker
die Herstellung von Organextrakten zur Anwendung an ihren Patienten
angezeigt. Sie werden von den Regierungspräsidien unmittelbar
unterrichtet.

Kern der Risikobewertung ist nach den Worten der Ministerin ein Konzept
des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur
Bestimmung der Sicherheit individueller Arzneimittel aus Körper-
bestandteilen vom Rind durch Klassifizierung der risikorelevanten
Faktoren. "Dabei werden insbesondere Herkunft des Rinds, verwendetes
Ausgangsmaterial, Abreicherungsverfahren und Art der Anwendung
berücksichtigt", erläuterte Marlies Mosiek-Urbahn. Nach diesem Konzept
könne eine hinreichende Sicherheit dann angenommen werden, wenn die
Summe dieser Faktoren mindestens 20 betrage. "Frischzellen, die nach
der Risikoneueinstufung die geforderte Faktorensumme nicht mehr
erreichen, sind bedenklich", so die Ministerin.
 



 

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