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AHO Aktuell - 12.01.2001

BSE: Irland hat Probleme mit Tierkörperverwertung

Keine staatlichen Verbrennungsöfen für BSE-Risikomaterial


Dublin (pte) - Für Irland stellt das erneute Auftreten von Rinderwahnsinn
durch die anfallende Verwertung von Risikomaterial zunehmend ein Problem
dar. Auf dem Inselstaat besitzt nur ein Unternehmen, Monery By-Products,
die Lizenz, das Risikomaterial zu verwerten. Wie die New York Times
berichtet, arbeite dieses bereits am Kapazitätslimit. Weiter Lizenzen
stünden noch in Schwebe.

Mit Beginn der ersten Krise 1996 sondierten Schlachthöfe das Risiko-
material wie Gehirn, Rückenmark und Gedärme sorgfältig von dem für den
Menschen bestimmten Fleisch. Produziertes Knochenmehl und flüssige
Überreste schickte man zur Verbrennung nach Deutschland, da
Verbrennungsöfen in Irland klein und privatisiert sind. Eine Neuregelung
der EU sieht vor, dass der Sondermüll im eigenen Land bleibt.

Das derzeitige Programm klassifiziert den gesamten Tierkadaver als
Risikomaterial, was sich allerdings schnell als ernstzunehmender Engpass
im System erwiesen hat. Umweltminister Noel Dempsey und Landwirtschafts-
minister Joe Walsh bekräftigen die Forderung des Monery-Sprechers Pat
Casey, eine staatliche Verbrennungsanlage zu installieren.
Schwierigkeiten gebe es allerdings auf der Suche nach einem Vertragspartner.

Als Präventivmaßnahme zur Eindämmung von BSE sieht die EU vor, Rinder über
30 Monate zu schlachten. Das Landwirtschaftsministerium in Irland rechnet
mit rund 25.000 anfallenden Rinderköpfen pro Woche, im Juni erreiche die
Zahl 300.000. Dies wiederum bedeutet eine Produktion von 200.000 Tonnen
Fleisch und Knochenmaterial. Frühere Forderungen, eine Müllverbrennungs-
anlage zu errichten, scheiterten an Umweltschutzgruppen und Anwohnern
der beabsichtigten Plätze. Techniker gehen davon aus, dass auch bei einer
Realisierung einer Anlage die Errichtung 18 Monate dauern würde.
 



 

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