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AHO Aktuell - 14.12.2000

USA: Diskussion um Antibiotika im Futter


(aho) Die Diskussion um den Einsatz von Antibiotika im Futter
hat auch die USA erreicht. Forscher der Universität Arkansas verlangen
strengere Kontrollen von Antibiotika in der Tierproduktion, da sie beim
Menschen durch die Selektion antibiotika-resistenter Keime ein zunehmend
größeres Problem darstellen. Die Forderungen wurden in der aktuellen
Ausgabe des Boston College Environmental Affairs Law Review
veröffentlicht.

In der Tierproduktion der USA gelangen im Gegensatz zu Europa eine
Vielzahl von Antibiotika als "Stress-Supressoren" und als Leistungs-
förderer zum Einsatz. Subtherapeutische Antibiotika-Dosen in der
Viehhaltung stünden in Verbindung mit mutierten, antibiotika-
resistenten Bakterien, die anschießend zum Ausbruch von Infektionen
beim Menschen führten, so der Biochemiker Robyn Goforth. "Theoretisch
töten Antibiotika genau jene krankheitsverursachenden Bakterien,
die anschließend auf Tiere übertragen werden", erklärte Goforth.
Oftmals überlebten allerdings Bakterien durch geringe Mutationen.
Diese antibiotika-resistenten Bakterien vermehren sich schnell zu
einem Hauptstamm. So könne ein Escherichia Coli Bakterium innerhalb
von sieben Stunden mehr als eine Millionen Nachkommen produzieren
und somit schnell zu einem Problem bei infizierten Menschen werden.

"Bakterien können Resistenzen auf eine andere Bakterien-Spezies
übertragen", erklärte der Biochemiker. Dies geschehe mit Hilfe von
kleinen DNA-Stücken, so genannten Plasmiden. In ihren genetischen
Code wird die Resistenz gebettet und auf ein anderes Bakterium
übertragen.

Antibiotika sollten in der Landwirtschaft nur dann eingesetzt werden,
wenn Medikamenten-Sponsoren in dieser Hinsicht einen überzeugenden
Nachweis der Unschädlichkeit für den Menschen erbracht haben, so die
Wissenschaftler. Ferner sollten subtherapeutische Antibiotika in der
Tierproduktion kurzfristig zum Einsatz kommen und verstärkt
Alternativen zum Gebrauch von Antibiotika in der gesunden Viehhaltung
und als Leistungsförderer entwickelt werden.
 



 

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