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AHO Aktuell - 07.12.2000

BSE : Kommission bewertet fünf neue Tests (lang)


(aho) Die Europäische Kommission arbeitet weiterhin an der Entwicklung
von BSE- bzw. TSE-Tests und evaluiert zur Zeit fünf Testverfahren. Diese
wurden nach einem weltweiten Aufruf zur Interessenbekundung ausgewählt,
dessen Frist am 30. September ablief. Der für Gesundheit und Verbraucher-
schutz zuständige Kommissar Byrne erklärte dazu, "Die Einführung von
BSE-Tests in der EU hat bereits zu schnellen positiven Ergebnissen für
den Verbraucher geführt. Wir wissen nun mehr über die Inzidenz von BSE
und konnten infolgedessen zusätzliche Maßnahmen treffen.
Die Verbraucher und die Industrie müssen über die tatsächliche Lage
in der gesamten EU informiert werden. Um dies zu erreichen, ist die
flächendeckende Einführung des Testprogramms der beste Weg." Der für
Forschung zuständige Kommissar Philippe Busquin fügte hinzu, "Ich
stelle mit Befriedigung fest, dass die Gemeinsame Forschungsstelle
der Kommission weitere Tests evaluiert, da nur zuverlässige Tests die
wissenschaftliche Grundlage für ernsthafte und wirksame politische
Maßnahmen schaffen können."

Bei einer Evaluation, die im letzten Jahr stattfand, wurden drei Tests
ermittelt, die sich als außerordentlich leistungsfähig erwiesen und die
daraufhin die Zulassung zum Einsatz in der EU erhielten. Ihr Einsatz
hat zur Feststellung einer höheren BSE-Inzidenz in Frankreich sowie
der ersten BSE-Fälle in Deutschland und Spanien geführt. Die Anwendung
der Tests ist ab 1. Januar bei allen Risikotieren und ab 1. Juli bei
allen über 30 Monate alten Schlachtrindern in der EU verbindlich
vorgeschrieben.

Die Evaluation der fünf neuen Tests wird ähnlich verlaufen wie die,
welche die Kommission im letzten Jahr durchgeführt hat; sie wird aber
eine kleinere Zahl von Proben umfassen. Besonderes Gewicht wurde auf
die Fähigkeit der Tests gelegt, die verschiedenen TSE-Arten zu
unterscheiden. Eine Reihe der vorgeschlagenen Tests bieten diese
Möglichkeit, auch wenn dieser Aspekt der Testentwicklung sich noch
in einem sehr frühen Stadium befindet. Alle ausgewählten Tests sind
nur für die Diagnose bei toten Tieren geeignet.

Folgende Forschungs- und Entwicklungsteams haben die zur Evaluation
angenommenen Tests entwickelt:


1. ID-Lelystad, Niederlande,

2. Imperial College of Science Technology and Medicine,
Vereinigtes Königreich,

3. The Institute of Neurodegenerative Diseases / University
of California, San Francisco (IND/UCSF) USA,

4. PerkinElmer Life Sciences, Vereinigtes Königreich,

5. Prionics AG, Schweiz. Ein Western-Blot-Test dieser Firma ist
bereits zugelassen worden. Diese Anwendung betrifft einen ELISA-Test,
eine andere Testmethode.

Eine Ergänzung zu dem bereits zugelassenen CEA-Test, der als
Biorad-Test vermarktet wird und eine Unterscheidung von BSE und
Scrapie ermöglicht, wurde ebenfalls zur Prüfung ausgewählt. Alle
genannten Tests eignen sich nur für die Diagnose bei toten Tieren.

Feldarbeit und Evaluation

Die phasenweise durchzuführende Feldarbeit hat bereits begonnen
und wird bis weit in das Frühjahr 2001 andauern. Die Evaluation
von Tests, die möglicherweise zwischen BSE und Scrapie
unterscheiden können, ist komplizierter und wird mehr Zeit
erfordern.

Die Evaluation wird von der Generaldirektion Gesundheit und
Verbraucherschutz zusammen mit dem Institut für Referenzmaterialien
und Messungen (IRRM) in Geel (Belgien) durchgeführt. Dieses Labor
gehört zur Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission
und hat eine weltweite Reputation für die Herstellung von hoch-
spezialisierten Referenzproben für viele verschiedene Arten von
Messungen.

Evaluation technischer Standards in EU-Laboratorien, die
Schnelltests verwenden


Die Kommission erarbeitet außerdem Referenzstandards und wird einen
Ringversuch aller Labors in der EU durchführen, die Schnelltests
verwenden. Damit soll die technische Leistungsfähigkeit der
verschiedenen Labors evaluiert werden, die Überwachungstests gemäß
den EU-Rechtsvorschriften vornehmen. Das Institut für Referenz-
materialien und Messungen wird diesen Versuch im Frühjahr durchführen,
wenn das Testprogramm in allen Mitgliedstaaten angelaufen ist.

Brüssel, den 5. Dezember 2000 / Veröffentlicht am 06/12/2000
 



 

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