Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 06.12.2000

Aussterben des Störs bedroht Kaviarhandel


(aho) Die Umweltschutzorganisation WWF geht davon, dass der
internationale Kaviar-Handel bis Mitte 2001 teilweise zum Erliegen
kommt. Illegaler Fischfang sowie rechtswidrige Kaviarproduktion- und
handel könnten in ein paar Jahren zum Aussterben einiger Störarten
führen, so die Warnungen der Organisation. Überfischung und Wildfischen
haben die offizielle Fischfangquote im Kaspischen Meer trotz verstärkter
Fangbemühungen in den letzen 20 Jahren um beinahe 95 Prozent reduziert.

60 Prozent des weltweiten Kaviarangebotes gehen auf den Störfang im
Kaspischen Meer zurück. Dieser ist von jährlich 20.000 Tonnen in den
70-er Jahren auf rund 500 Tonnen im Jahr 2000 gesunken. Der Schwund
betrifft auch die Arten Beluga und den Sternstör. In diesem Jahr haben
russische Grenzwachen und Einsatzkräfte mehr als 70 Tonnen Stör
sichergestellt, die sich in legalen Netzen verwickelt hatten. Die
Dunkelziffer sei allerdings höher, vermuten die Umweltschützer. Eine
zusätzliche illegale Überfischung könne zu einem Kollaps des Bestandes
und des internationalen Kaviar-Marktes führen. "Der illegale Fischfang
und -handel wird zumeist von der russischen Mafia kontrolliert, die sich
über das Ausmaß des Risikos nicht bewusst ist", erläuterte Alexander
Shestakov von WWF-Russland und "zudem für diese ein lukratives Geschäft
ist", ergänzte Stuart Chapman von WWF-Großbritannien.

Diese Woche werden Wissenschaftler des Animals Committee of the Convention
on International Trade in Endangered Species (CITES) die jährlichen
Exportquoten von Kaviar-produzierenden Ländern überdenken und über
Maßnahmen der Fischindustrie diskutieren. "Ein internationales
Fischfangverbot stoppt nur die legale Fischerei, der illegale Markt und
der Wildfang werden weiter bestehen. Der russische Binnenmarkt ist seit
der Zerschlagung der Sowjetunion zu groß und kann sowohl den legalen als
auch den illegalen Fang aufnehmen", erklärte Chapman.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de