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AHO Aktuell - 04.12.2000

BSE: Verbot zur Verfütterung von Tiermehl nicht ausreichend


Frankfurt (ots) - Angesichts der von BSE ausgehenden, nicht
eingrenzbaren gesundheitlichen Gefahr für Mensch und Tier und in
Würdigung des Sachverhalts, dass nicht gewährleistet scheint, dass
das in der Bundesrepublik angewandte Dampfdrucksterilisations-
verfahren bei der Gewinnung von Tiermehl mögliche BSE-Erreger
tatsächlich vollständig abtötet, begrüßt der Bundesverband
Praktischer Tierärzte e.V. das jetzt vorgesehene Verbot der
Verfütterung von Tiermehl.

Um die gewünschte und notwendige Lebensmittelsicherheit zu
gewährleisten, bedarf es nach Auffassung des Verbandes jedoch
weiterer haushaltspolitischer, ordnungspolitischer sowie
gesetzgeberischer Maßnahmen. Der Bundesverband Praktischer Tierärzte
e.V. fordert daher:

* ausreichende Mittel zur BSE-Grundlagenforschung und zur
Entwicklung von sensitiven und spezifischen In-Vivo-Tests für alle
Tierarten zur Verfügung zu stellen

* einschlägige EU-Bestimmungen zur Bekämpfung von BSE stringent
umzusetzen

* eine verschärfte regelmäßige Überwachung der
Futtermittelindustrie und des Futtermittelverkehrs durch die
zuständigen Behörden

* eine gesetzliche Verpflichtung für Futtermittelhersteller zu
einer offenen Deklaration der in den Futtermitteln enthaltenen
Inhaltsstoffe

* einen routinemäßigen BSE-Test aller geschlachteten Rinder in den
fleischhygienerechtlichen Vorschriften zu verankern mit Auswertung
in unabhängigen und validierten Labors

* in einer tierseuchen- oder tierhaltungsrechtlichen Vorschrift
die Hinzuziehung eines Tierarztes durch den Landwirt vorzusehen, wenn
ein Tier neurologische Symptome wie Wesens- oder Verhaltensänderungen
aufweist

* Erhaltung und Ausbau der tierärztlichen Schlachttier- und
Fleischbeschau.


Ansprechpartner:
BPT-Präsidiumsmitglied Dr. Tobias Held T. 01 71 / 9 90 56 77
BPT-Präsident Dr. Karlheinz Simon T. 01 75 / 9 33 80 75
 



 

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